Politik Inoffiziell

Wirbel in Innsbruck: Nächster Affront der Grünen

Tirol
31.05.2020 14:00

Die Innsbrucker Opposition wirft Bürgermeister Georg Willi bekanntlich undemokratische Aktionen vor. Am Mittwoch soll ein weiteres „politisches Bömbchen“ platzen - es ist wohl der nächste Belastungstest für die Stadtkoalition.

Hinterzimmerpolitik, Intransparenz und fehlende Mitbestimmung: Genau das, was die Grünen den Regierenden jahrelang um die Ohren gehauen haben, als sie noch in Opposition waren, praktizieren sie nun selbst auf das Konsequenteste.

Neue Personalchefin
Bestes Beispiel dafür ist die Neubesetzung wichtiger Posten im Innsbrucker Stadtmagistrat. Kommenden Mittwoch wird im Stadtsenat – so sagen Insider – „ein politisches Bömbchen“ platzen. Denn BM Georg Willi hat sich eine neue Personalchefin ausgesucht. Und zwar ohne seine Koalitionspartner dabei einzubinden. Sie dürfen das Ganze nur noch bei einer Sitzung abnicken. Ob sie sich das gefallen lassen, ist noch völlig unklar. Die Parteien wollen über Pfingsten beraten.

Dass sie von den Grünen vor vollendete Tatsachen gestellt werden und nach dem Motto „Vogel friss oder stirb“ zustimmen sollen, ist jedenfalls ein starkes Stück und in Wahrheit ein undemokratischer Affront der Grünen gegen ihre Koalitionspartner ÖVP, SPÖ und Für Innsbruck.

Chefin von 1500 Mitarbeitern
Bei Willis Favoritin, die im Auswahlverfahren 24 Bewerber hinter sich gelassen hat, soll es sich um eine Dame handeln, die in einem Unterländer Industriebetrieb tätig war. Sie soll nach Willis Vorstellungen Chefin von 1500 Mitarbeitern werden – mit 30 Jahren! Zur Erinnerung: Als der erfahrene Amtsvorstand Hannes Verdross vor kurzem Finanzdirektor werden wollte, hat ihm BM Willi das verwehrt, weil er mit 62 Jahren angeblich zu alt ist.

Nicht einmal eine Zuschauerrolle
Ihr Vertrag ist auf fünf Jahre befristet. Könnte sein, dass sie nur Platzhalterin ist für eine andere Kandidatin, die schon länger für diesen Posten gehandelt wird und mit den Grünen eng verbandelt ist. Wie auch immer: Spannend wird, wie die anderen Parteien damit umgehen. Denn einfach Nein sagen, können sie auch nicht, ohne der Bewerberin die Qualifikation abzusprechen. Sie kennen ja nur den Lebenslauf. Sie können auch nicht zwischen zwei Kandidaten auswählen! Sie wissen in Wahrheit nichts, denn im Auswahlverfahren spielten sie nicht einmal eine Zuschauerrolle. Aus den 25 Bewerbern suchte ein Salzburger Personalbüro sechs aus (vier Frauen und zwei Männer), die dann zu einem Hearing eingeladen wurden. An diesem nahmen außer dem Bürgermeister keine politischen Vertreter teil, sondern nur Beamte, darunter der Magistratsdirektor. Und natürlich Willis engste Vertraute aus dem Bürgermeisterbüro, Tabea Eichhorn.

Neuer Leiter für Verkehrsamt
Am Mittwoch soll auch der Leiter des Verkehrsamtes neu vergeben werden, ebenfalls ein rätselhafter Bestellungsvorgang, weil die ressortzuständige grüne Vize-BM Uschi Schwarzl einen zweiten Anlauf brauchte. Beim ersten Mal waren sechs Bewerber zu wenig. Vogel friss oder stirb!

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