Neuer Negativrekord

Im Schnitt täglich 11.500 neue Android-Schädlinge

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30.05.2020 06:01

Neuer Negativrekord bei Android-Schadsoftware: Mehr als 4,18 Millionen schädliche Apps zählten die Experten von G Data im Jahr 2019. Im Durchschnitt tauchen jeden Tag rund 11.500 neue Android-Schadapplikation auf. Der Fokus liegt auf Adware, um persönliche Daten abzugreifen und diese weiterzuverkaufen. Besorgniserregend ist jedoch auch die zunehmende Verbreitung von Stalkerware, mit der sich Opfer auf Schritt und Tritt verfolgen lassen. Wir verraten Ihnen, woran Sie diese Schnüffel-Tools erkennen können.

„Malware-Attacken auf Android-Geräte richten sich aktuell noch überwiegend an Privatpersonen und weniger an Unternehmen“, sagt Alexander Burris, Lead Mobile Researcher bei G Data. „Obwohl Hersteller mobiler Geräte dem Thema Sicherheit deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen, steigt die Zahl schädlicher Apps an. Besonders verbreitet auf Smartphones und Tablets ist Adware. Ein weiterer besorgniserregender Trend: Der Einsatz von Stalkerware, um Menschen digital zu verfolgen.“

Aufwand minimal, Ertrag maximal
Dem Sicherheitsanbieter nach erlebt Adware zurzeit eine wahre Renaissance. Insbesondere auf mobilen Geräten kommt sie vermehrt zum Einsatz. Auch wenn sie im Gegensatz zu erpresserischer  Ransomware auf den ersten Blick weniger Schaden anrichte, sei Adware nicht zu unterschätzen, so das Unternehmen. Denn die Schad-Apps sammelten auch persönliche Daten wie Standorte oder läsen den Browserverlauf aus. Daten, mit denen Malware-Autoren Geld verdienten.

Der starke Anstieg sei auch darauf zurückzuführen, dass die Entwickler ihre Adware technisch weiterentwickelten. So umgingen sie etwa Antiviren-Programme oder Einschränkungen durch das Betriebssystem. Ein weiterer Grund ist dem Sicherheitsanbieter nach, dass, anders als bei bösartiger Malware wie Ransomware, es keiner aufwendigen Techniken bedarf, um entsprechende Adware-Apps zu entwickeln. Der Aufwand sei minimal, der Ertrag maximal.

In der Regel gelangten diese Werbeschleudern unfreiwillig über eine heruntergeladene App auf das System und blendeten ständig ungewollte Werbung ein. Gerade kostenlose Apps enthielten immer wieder Adware - als alternative Einnahmequelle. „Wir beobachten die Verbreitung von Adware verstärkt über App-Stores von Drittanbietern“, sagt Burris. „Daher empfehlen wir, Apps ausschließlich über Google Play zu installieren.“

Stalkerware findet zunehmend Verbreitung
Ebenfalls seit Jahren kontinuierlich zu nimmt die Verbreitung von Stalkerware - Spionagesoftware, die auch Privatpersonen nutzen, um Opfer auszuspionieren und auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Durch die Installation dieser Apps erhalten Täter Zugang zu Nachrichten, Fotos, Social-Media-Apps, Geolokalisierung, Audio- oder Kameraaufnahmen ihrer Opfer - zum Teil sogar in Echtzeit. Die Programme liefen laut Burris versteckt im Hintergrund ohne das Wissen oder die Zustimmung eines Opfers und verletzten damit „die grundlegenden Menschenrechte der Betroffenen“.

Daran erkennen Sie Stalkerware auf Ihrem Smartphone
Ob Ihr Smartphone möglicherweise mit Stalkerware infiziert wurde, können Sie dem Sicherheitsanbieter Kaspersky nach anhand der folgenden Anzeichen erkennen:

  • Gestiegener Datenverbrauch: Spionage-Apps benötigen Internetzugriff, um protokollierte Daten übertragen zu können. Ist ein unerwarteter, nicht erklärbarer Anstieg der Datennutzung zu verzeichnen, besteht potenziell die Möglichkeit, dass das Smartphone mit Stalkerware infiziert wurde.
  • Gesunkene Akkuleistung und verlangsamte Prozesse: Aufgrund der ständigen Aktivitäten im Hintergrund beanspruchen Stalkerware-Apps sehr viel Arbeitsspeicher, CPU- und Akkuleistung. Dadurch verlangsamt sich die Leistung des eigenen Smartphones. Deshalb sollten regelmäßig alle laufenden Prozesse in Augenschein genommen und überprüft werden, welche Anwendung wie viele Ressourcen in Anspruch nimmt.
  • Unbekannte, nicht selbst installierte Apps: Smartphone-Besitzer sollten auf Apps achten, an deren Installation sie sich nicht erinnern können, um auszuschließen, dass eine Überwachungssoftware ohne persönliche Zustimmung auf dem Gerät installiert wurde.
  • Verdächtige Hintergrundgeräusche: Kommt es während Telefonaten immer wieder zu merkwürdigen Hintergrundgeräuschen, muss dies nicht immer nur an einer schlechten Verbindung liegen. Manche Stalkerware-Apps sind in der Lage, Telefongespräche aufzuzeichnen. Sollte dieses Problem also häufiger auftreten, ist zumindest Vorsicht geboten.
  • Unerklärliches Detailwissen Dritter: Haben Unbefugte Kenntnis über kürzlich aufgenommene Fotos, besuchte Orte oder andere persönlichen Informationen, die typischerweise hinter einem Konto- oder Gerätepasscode gesperrt sind, liegt der Verdacht nahe, Opfer von Stalkerware geworden zu sein.
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