Kampusch-Lesung

Thalia in Wien-Landstraße auf Ansturm gefasst

Wien
20.08.2010 12:53
Die Lesung von Natascha Kampusch aus ihrer Autobiografie "3096 Tage" rückt näher. Vor dem Termin am 9. September macht sich die Thalia-Buchhandlung in Wien-Landstraße auf großen Publikums-Andrang gefasst. "Wir erwarten sehr viele Leute, das Geschäft hat eine Fläche von 2.700 Quadratmetern", sagte Filialleiterin Michaela Bokon am Freitag. Sie will Monitore aufstellen und die Buchpräsentation so in der Buchhandlung übertragen.

Klar ist bisher der grobe Ablauf. Natascha Kampusch wird zunächst ein Zwiegespräch führen und danach aus ihrem Buch einige Passagen lesen. Dabei werden sie und ihr Gesprächspartner auf einem kleinen Podest im ersten Stock sitzen, um die beiden wird ein kleiner Bereich abgesperrt. Wer ihr Gesprächspartner ist, stand am Freitag noch nicht fest. Im Gespräch war ORF-Moderator Christoph Feurstein. Publikumsfragen werden nicht beantwortet. Natascha Kampusch wird auch keine Autogramme geben.

Massives Interesse nationaler und internationaler Medien
"Es gab viele Anfragen, ich habe aufgehört zu zählen", sagte Katharina Ilgen vom Ullstein-Verlag, welcher Kampuschs Buch herausbringt. "Aus Österreich massivst, aber auch aus Deutschland und der Schweiz besteht extrem großes Interesse." Eine Pressekonferenz mit der Autorin wird es im Vorfeld nicht geben, das Platzangebot im Geschäft selbst wird für Journalisten begrenzt sein. "Es ist eine ganz normale Buchpräsentation, das Publikum soll in der Überzahl sein", sagte Ilgen.

Bei so großen Veranstaltungen ist natürlich auch die Sicherheit ein Thema. Bokon wird neben der Security des Einkaufszentrums extra weitere Sicherheitsleute engagieren und auch mit der Polizei in Kontakt treten. Auch hier soll es weitere Planungen geben, die man im Detail nicht bekanntgeben wollte.

Flucht jährt sich zum vierten Mal
Die Veröffentlichung von Natascha Kampuschs Autobiografie "3096 Tage" wurde gut zwei Wochen nach einem schicksalhaften Jubiläum angesetzt: dem Tag der Flucht von ihrem Entführer Wolfgang Priklopil. Kommenden Montag - am 23. August 2006 - jährt sich der Tag, an dem die heute 22-Jährige in einem unbeobachteten Moment aus dem Garten des Nachrichtentechnikers davonlief, zum vierten Mal.

Natascha Kampusch erzählte danach, dass sie den Lärm beim Autoreinigen für sich genutzt habe: Sie saugte demnach den Wagen im Garten von  Priklopils Haus im niederösterreichischen Strasshof, ihr Peiniger entfernte sich einige Meter, um in Ruhe zu telefonieren. Die damals 18-Jährige lief zu Nachbarn, die die Polizei verständigten. Priklopil flüchtete daraufhin zunächst mit seinem Wagen und nahm sich in den Abendstunden das Leben.

Die Wienerin Natascha Kampusch befand sich achteinhalb Jahre in der Gewalt des 44-jährigen Nachrichtentechnikers. Er entführte das Mädchen am 2. März 1998 im Alter von zehn Jahren auf dem Schulweg in der Donaustadt und sperrte sie in seinem Haus in ein winziges, verstecktes Kellerverlies.

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