Verbraucherschutz

Olivenöl „extra vergine“ im Test: 9 von 15 „gut“

Kulinarik
29.05.2020 17:42

Die Qualität von Olivenöl „extra vergine“ aus heimischen Supermärkten und Drogerien ist besser geworden, kann der Verein für Konsumenteninformation (VKI) berichten: Neun von 15 Ölen schnitten „gut“ ab. 2015 hatten das nur sechs von 21 Ölen geschafft.

„Extra vergine“ steht für die höchste Qualitätsstufe - mechanische Pressung, fruchtiger Geschmack und ein Gehalt an freien Fettsäuren unter 0,8 Prozent. Manche Hersteller wenden unerlaubte Tricks an. „Unser aktueller Test gibt allerdings zumindest Anlass zur Hoffnung, dass bei Olivenöl weniger getrickst wird“, bilanzierten die Konsumentenschützer im Magazin „Konsument“ (Juni-Ausgabe). „Kein einziges Olivenöl steht im Verdacht, thermisch behandelt worden zu sein.“

Nur ein Produkt verdiente nicht das Prädikat „extra vergine“. Es fiel bei der Expertenverkostung durch. Ein weiteres ging aufgrund des Geschmacks gerade noch als nativ extra durch. Beide wiesen einen relativ niedrigen Anteil an 1,2-Diglyceriden auf. In frischem Olivenöl liegt er laut „Konsument“ bei 70 bis 90 Prozent, im Handel zwischen 40 und 60 Prozent. Dass die beiden schlechter bewerteten Öle darunter lagen, deute auf unsachgemäße Lagerung hin.

Damit Olivenöl geschmacklich nicht abbaut, sollte es vor Hitze, Licht und Sauerstoff geschützt werden. Eingekauft wurde in Supermärkten, Diskontern, im Drogeriemarkt und in Bio-Geschäften in Niederösterreich und Wien. „Dabei fiel uns auf, dass die Flaschen in der Regel in stark beleuchteten Verkaufsregalen stehen. Ganz oben sind oft weitere Flaschen platziert, mit denen dann die Regale wieder aufgefüllt werden. Gerade dort oben ist es am wärmsten und hellsten - der denkbar schlechteste Ort, um ein heikles, licht- und wärmeempfindliches Produkt zu lagern“, kritisierte der VKI. So gesehen müsse man sich fast wundern, dass nicht noch mehr Produkte durchgefallen sind.

Angeführt wird die Rangliste von zwei der vier günstigsten Produkte. Neben den neun „guten“ wurden drei Öle als „durchschnittlich“ eingestuft, zwei „weniger zufriedenstellend“ und eines „nicht zufriedenstellend“. Der Sieger von S-Budget (Spar) und der Zweitplatzierte, Castello (Hofer), verdanken ihre Platzierungen vor allem ihrer sehr guten Bewertung beim Test auf Schadstoffe wie Mineralöle und Weichmacher.

Nicht sehr genau nehmen es manche Hersteller mit der Kennzeichnung: „Eine italienisch anmutende Verpackung bedeutet keineswegs, dass sich auch Öl aus italienischen Oliven darin befindet“, sondern zumindest bei vier untersuchten Produkten ein gemischter Satz aus der EU. Andere wiesen dies auch korrekt als „Mischung von Olivenölen aus der Europäischen Union“ aus.

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