Milliardäre machen mit

Stroll und Co.: Kommt F1-Ära der „Vater-Söhnchen“?

Formel 1
27.05.2020 12:28

Muttersöhnchen im Sport gibt es zuhauf, der Schlüssel zum Erfolg im Autosport ist aber eher der Wille des Vaters. Als Beispiel dafür dienen zwei Formel-1-Piloten, beide Söhne von zwei kanadischen Milliardären. Ihre Präsenz in der Formel-1 könnte eine neue Ära einläuten. 

Coronavirus-Pandemie, Weltwirtschaftskrise, Zuschauerlosigkeit: Die neue Welt der Formel-1 begünstigt besonders das Hervortreten eines neuen Piloten-Typs in der Formel-1. Den der Milliardär-Söhne. Das meint zumindest die italienische Sporttageszeitung „Gazzetta Dello Sport“. Die illustriert anhand der beiden Kanadier Nicholas Latifi (unten im Bild) und Lance Stroll (oben im Titelbild mit seinem Vater Lawrence), wie es bald in der F1 aussehen könnte.

Es gibt einen enormen Unterschied zwischen unterstützenden Vätern und Vätern, die selbst Aktionäre bei einem Rennstall werden, um ein gemeinsames Ziel mit dem Sohn zu realisieren. Es geht ihnen nicht mehr nur darum, einen guten Werdegang des Sohnes in seinem gewählten Sport zu ermöglichen, sondern ihm einen Fix-Startplatz im eigegen Team zu garantieren.

Formel-1 war nie ein Sport der ärmeren Schichten, aber es gab Protagonisten, wie Niki Lauda (oben im Bild), der es aus eigener Kraft zu Ferrari und später zu drei Weltmeistertiteln schaffte. Wie Ayrton Senna kamen die meisten Piloten aus wohlhabenden Familien und bis zuletzt war es keine Seltenheit, dass sich ein Pilot mit derlei Hintergrund in einen Rennstall einkaufen konnte. Pedro Diniz, Pastor Maldonado oder Sergio Perez kamen dank finanzieller Hilfe der hinter ihnen stehenden Firmen auf diese Art bei F1-Teams unter. Nur einen Fix-Platz sicherte ihnen niemand im Team. Bis 2019 und das Auftauchen Lance Strolls.

Modezare und Lebensmittel-Riesen
Sein Vater Lawrence Stroll ist ein Modezar. Ein Unternehmer, der, unter anderen, auch die Marken Tommy Hilfiger und Michael Kors besitzt. Ihm gehört auch die Mont-Tremblant-Rennbahn in Quebec. Er stand seinem Sohn immer zur Seite und förderte seine Karriere. Zuerst mit dem Einstieg bei Force India, dann bei Racing Pont, der ab 2021 als Aston Martins Team fahren wird. Und Lance Stroll hat einen Fixposten im Team. Unabhängig von den Resultaten. Und das wird wohl auch bei Aston Martin nicht anders sein. Bisher fuhr Stroll 62 GP-s und stand einmal auf dem Podest.

Und der nächste „Thronfolger“ kommt schon. Nicholas Latifi heißt der junge Mann, der von Williams als zweiter Fahrer verpflichtet wurde. Just von dem Traditions-Team, dem gerade sein Vater Michael, 50 Millionen Pfund auslieh. Die Latifis sind auch aus Kanada und sie sind in der Lebensmittelindustrie zu Hause mit ihrem Unternehmen „Sofina Food“. Bei McLaren hat er einen Aktien-Anteil von zehn Prozent. Es wird gemunkelt, dass er bald Williams übernehmen könnte. Dann hätte dort sein Sohn, der letztes Jahr Zweiter in der Formel 2 wurde, einen Fixplatz.

Graue Wolken über Renault - kommt Russe?
Und laut Gazzetta dürfte damit noch nicht Schluss sein. Der russische Milliardär Dimitri Mazepin von Uralchem Chemicals hat auch einen Sohn namens Nikita. Er fährt derzeit in der Formel-2. aber wenn die grauen Wolken über das französische F1-Team Renault nicht verschwinden, dann wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis das nächste „Vater-Söhnchen“ in einen F1-Cockpit einsteigt.

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(Bild: KMM)



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