Businessclass reloaded

Update für 5er-BMW: Geht das wieder an die Nieren?

Motor
27.05.2020 01:00

BMW hat die hauseigene Businessclass überarbeitet. Die gute Nachricht: Die markentypischen Nieren an der Front des 5er-BMW sind zwar gewachsen, aber bei Weitem nicht so wie beim Facelift-Modell des 7er. Neben einem gestrafften Äußeren hat BMW vor allem bei der Elektronik in jeglicher Form und der Elektrifizierung der Antriebe nachgelegt.

(Bild: kmm)

Äußerlich erkennt man den erneuerten 5er insbesondere an allem, was leuchtet, und natürlich an den größeren und weiter nach unten gezogenen Nieren. LEDs sind Serie, Matrix-LEDs Option und auch das bis zu 650 Meter weit leuchtende Laserfernlicht ist jetzt erhältlich. Noch spannender geht es aber unter dem Blech zu.

Mächtige Motorenpalette
Alle reinen Vier- und Sechszylindermotoren werden künftig von einem 48-Volt-Mildhybridsystem unterstützt, was Antritt und Verbrauch verbessern soll. Ein riemengetriebener Startergenerator unterstützt den Antrieb per Boost-Funktion mit 8 kW/11 PS und füllt andererseits eine Extra-Batterie mit zurückgewonnener Bremsenergie. Das gilt für drei Benziner und drei Diesel mit einem Leistungsspektrum zwischen 184 und 340 PS, nicht aber für das 530 PS starke V8-Triebwerk im Top-Modell BMW M550i xDrive.

Die Plug-in-Hybrid-Palette wird ordentlich erweitert. Bisher gab es die 530e genannte Kombination aus Vierzylinder-Benziner und Elektromotor, und das auch nur in der Limousine. Künftig gibt es diese Option auch im Touring genannten Kombi und im 6er GT. Vor allem aber kann man nun auch die Sechszylinder-Version ordern, die wir bereits im BMW 745e kennen- und schätzen gelernt haben. Die neue BMW 545e xDrive Limousine kombiniert den auch hier 80 kW/109 PS starken Elektromotor mit einem Reihensechszylinder, der 286 PS mobilisiert. Die Systemleistung gibt BMW mit 394 PS an, die rein elektrische Reichweite mit 54 bis 57 Kilometer. Alle Plug-in-Hybrid-Modelle ermöglichen serienmäßig die Nutzung des digitalen Services BMW eDrive Zone: Bei Einfahrt in Umweltzonen wird automatisch in den rein elektrischen Betriebsmodus umgeschaltet.

Die Achtgangautomatik ist überall obligatorisch, Allradantrieb steht serienmäßig oder optional für alle Modellvarianten mit Ausnahme der Einstiegsmotorisierung 520i zur Verfügung.

Autopilot bildet sogar die Rettungsgasse
Die Münchner erweitern - jedenfalls optional - die Fähigkeiten des 5er, teilautonom zu fahren. Der neue Driving Assistant Professional erkennt notwendige Spurwechsel anhand von Navigationsdaten. Der Fahrer kann sie daraufhin mithilfe des Spurwechselassistenten vollziehen. Außerdem führt der neue Rettungsgassenassistent das Fahrzeug in Stausituationen auf Autobahnen automatisch an den idealen Rand seiner Fahrspur. Und der Parkassistent kann selbsttätig die letzten 50 gefahrenen Meter zurückrangieren.

Außerdem lassen sich mit dem neuen Drive Recorder Videobilder vom Geschehen rund um das Fahrzeug aufzeichnen und speichern.

Doch weiterhin ist die Bestimmung eines 5er-BMW die, der Person am Steuer maximale Fahrfreude zu ermöglichen. Dafür gibt es mehrere Fahrwerksoptionen. Neben dem Serienfahrwerk stehen zur Wahl: das M Sportfahrwerk, ein Adaptives M Fahrwerk und das Adaptive M Fahrwerk Professional einschließlich aktiver Wankstabilisierung. Die neue Ausführung der optionalen Integral-Aktivlenkung bietet nun auch bei Geschwindigkeiten von weniger als 3 km/h durch ein gezieltes Mitlenken der Hinterräder Unterstützung beim Rangieren.

Modernstes Bediensystem
Natürlich hält nun auch das aktuellste Bediensystem BMW Operating System 7 Einzug. Serienmäßig bleiben aber (außer beim M550i) digitale Rundinstrumente. Das nicht unumstrittene volldigitale 12,3-Zoll-Tachoinstrument mit den gegenläufigen Anzeigen ist gegen Aufpreis erhältlich bzw. obligatorisch bei manchen Hightech-Optionen. Das Zentraldisplay misst serienmäßig 10,25, optional 12,3 Zoll.

Serienmäßig hört der neue 5er auf den Zuruf „Hey BMW“ und aktiviert damit die Sprachsteuerung. Das System erkennt, ob es vom Fahrer oder Beifahrer angesprochen wird und reagiert entsprechend, indem es beispielsweise nur auf einer Seite die Klimaregelung ändert.

Künftig können Software-Updates over the air stattfinden. Zudem können einige Funktionen nachträglich hinzugekauft werden, etwa der Fernlichtassistent oder der Drive Recorder. Oder (für einige Versionen) speziellen Motorsound, der dann im Sportmodus über die Lautsprecher zugespielt wird.

Drive Recorder: Dashcam an Bord
Im Fall eines Unfalles stehen einem BMW-5er-Fahrer (wenn das Auto entsprechend ausgestattet ist) immer Videoaufnahmen des Vorfalles zur Verfügung, jedenfalls, wenn er vor dem Fahrzeug stattfindet. Der Drive Recorder speichert im Falle einer Kollision automatisch jeweils bis zu 20 Sekunden lange Aufnahmen aus dem Zeitraum vor und nach dem Aufprall. Ansonsten kann der Fahrer selbsttätig eine bis zu 40 Sekunden lange Aufnahme starten, etwa auf dem Weg durch eine besonders spektakuläre Landschaft oder bei sehenswerten Manövern auf der Rennstrecke. Die Sequenz kann anschließend über einen USB-Stick exportiert werden.

Die Updates des 5er bekommt auch der 6er Gran Turismo, allerdings verzichtet er auf die 20i-Motorisierung und auch der Umfang der Serienausstattung unterscheidet sich.

Übrigens: Der 5er-BMW bleibt teilweise ein Österreicher. Zwar wird das Gros der 5er im bayerischen Werk Dingolfing gebaut, einen Teil des Bedarfs der 5er-Limousine deckt jedoch der Kooperationspartner Magna Steyr in Graz. Außerdem werden 95 Prozent aller Motoren der 5er-Reihe und 100 Prozent der Motoren des BMW 6er Gran Turismo im BMW-Werk in Steyr gefertigt.

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(Bild: kmm)



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