Weniger Einkommen

Sechzig Prozent der EU-Bürger haben Finanzprobleme

Ausland
26.05.2020 16:00

Wegen der Corona-Krise sehen sich sechs von zehn Bürgern in der Europäischen Union in finanziellen Schwierigkeiten. Dabei haben 30 Prozent mit Einkommensverlusten zu kämpfen. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage im Auftrag des Europaparlaments hervor. Die Mehrzahl der Befragten stellt der Krisenreaktion in der EU kein gutes Zeugnis aus. Kommissionspräsidentin Von der Leyen (EVP) möchte am Mittwoch ihr umstrittenes Konjunkturpaket vorlegen. 

Befragt wurden zwischen dem 23. April und dem 1. Mai mehr als 21.000 Menschen ab 16 Jahren in 21 EU-Staaten. 30 Prozent von ihnen meldeten Einkommensverluste, 23 Prozent sind nach eigenen Angaben von Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit betroffen und nicht weniger als 14 Prozent haben Probleme, Miete, Rechnungen oder Kredite zu begleichen. Jeder zehnte Befragte gab an, Familie oder Freunde um Hilfe gebeten zu haben. Drei Prozent der Befragten sahen sich vor dem Bankrott.

Befragte vermissen Solidarität
Auch mit der Krisenreaktion der Europäischen Union zeigte sich die Mehrzahl der Befragten unzufrieden. So kannten zwar 74 Prozent der Teilnehmer EU-Maßnahmen gegen die Pandemie, aber nur 42 Prozent gaben sich damit zufrieden. 69 Prozent der Teilnehmer sagten, die EU sollte mehr Kompetenzen für Krisen wie die Coronavirus-Pandemie haben. 57 Prozent der Teilnehmer forderten mehr Solidarität der EU-Staaten untereinander. Zu den unzufriedensten gehörten Befragte in Italien, Spanien und Griechenland, wie das EU-Parlament weiter mitteilte.

Umstrittenes Hilfspaket am Mittwoch
Die EU-Kommission feilt seit Wochen an einem riesigen Konjunkturpaket gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Am Mittwoch will Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit einem Vorschlag die Gratwanderung wagen, die noch zu erheblichen Diskussionen führen wird. Denn Art und Finanzierung der Corona-Hilfen sind innerhalb der EU hoch heftig umstritten. Vorgesehen sind dabei eine Mischung aus Zuschüssen, die nicht zurückgezahlt werden müssen sowie Krediten, die insbesondere private Investitionen ankurbeln sollen.

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