Mehr Sicherheit

Neue Sensoren für U-Bahn-Türen – Aus für “Zug fährt ab”

Wien
19.08.2010 16:40
Im Mai 2010 ist ein fünfjähriger Bub in der U-3-Station Enkplatz mit dem Fuß in der Tür hängen geblieben, wurde mitgeschleift und schwer verletzt. Florian T. geht es inzwischen zwar wieder besser. Unterdessen haben die Wiener Linien allerdings ein Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem die Sicherheit weiter erhöht werden soll.

Die Verkehrsbetriebe setzen folgende Empfehlungen des Sachverständigen Günther Gfatter um: Alle Züge erhalten Türfühlerkanten der neuesten Generation. Diese reagieren viel sensibler. Das kostet 11 Millionen Euro und dauert bis 2019. Die ältesten Garnituren kommen zuerst dran. Außerdem sollen Aufkleber (Piktogramme) auf den Spalt zwischen Bahnsteinkante und Einstieg hinweisen. "Trotz aller Technik bleibt der Fahrer für die Abfertigung verantwortlich", so Wiener-Linien-Chef Günter Steinbauer.

Für "Zug fährt ab"-Durchsage fährt der Zug ab
Mit September heißt es außerdem Abschied nehmen vom vertrauten Hinweis in der Wiener U-Bahn, der vor der Abfahrt des Zuges zu hören ist. Die Durchsage "Zug fährt ab" wird in den nächsten Wochen durch eine neue Aufforderung - voraussichtlich "Bitte zurückbleiben" - ersetzt.

Günstiger Zeitpunkt bei Einführung der Nacht-U-Bahn
Laut Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer ist für den Tausch gerade jetzt ein günstiger Zeitpunkt. Schließlich muss der elektronische Sprachspeicher - Bänder gibt es nicht mehr - im Zuge der Nacht-U-Bahn ab 3. September bzw. der Verlängerung der U2 bis zur Aspernstraße, die mit 2. Oktober in Betrieb geht, sowieso neu besprochen werden.

Der genaue  Wortlaut der künftigen Durchsage stehe noch nicht gänzlich fest, so Steinbauer. Sie soll aber jedenfalls der Empfehlung des Gutachtens nachkommen und Aufforderungscharakter haben. "Zug fährt ab" wurde jahrzehntelang von den U-Bahn-Fahrern selbst durchgesagt bzw. genuschelt. Schon seit Ende 2007 kommt es meist aus der Konserve.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung und wien.krone.at

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