„I have seen reality“

Nach Coronakrise zweiter Anlauf für Lichtkunst

Tirol
24.05.2020 18:30

Die Ausstellung „I have seen reality“ von Friedrich Biedermann sollte in der „Galerie am Polylog“ Anfang März die erste des heurigen Jahres werden. Man wollte damit einen Künstler aus der Region präsentieren. Doch nur wenige Tage nach der Eröffnung machte das Coronavirus der Kunst auch in Wörgl mit der Schließung der Galerie einen Strich durch die Rechnung.

Kurator Günther Moschig kann das Geschehene im Nachhinein von der „sportlichen Seite“ betrachten und meint: „Einen zweiten Anlauf für die Eröffnung einer Ausstellung hatte ich in meinem Leben noch nie.“ Seit Freitag hat das „Polylog“ - unter den vorgegebenen Corona-Schutzmaßnahmen - mit den Werken von Friedrich Biedermann wieder, wie vor dem „Lockdown“, geöffnet.

Biedermann stammt aus Hopfgarten, an der Universität für angewandte Kunst in Wien studierte er bei Sepp Auer und Franz West Bildhauerei und bei Brigitte Kowanz transmediale Kunst. Von 2002 bis 2008 war er Lektor und Assistent am Institut für Bildende und Mediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst. Heute lebt und arbeitet er in Wien.

Sein Material ist Licht
Es ist die Ontologie des Lichts, die er sich zu eigen macht. Licht wird zum Beziehungsformer und Kommunikator. Dabei tritt es als dynamisches Geflecht innerhalb rigider geometrischer Systeme in Erscheinung. Es ist ein Spiel zwischen realen und sinnlichen Akzentuierungen, die neue Analogien zu Bild, Skulptur und Raum erschaffen. Der Mensch orientiert sich auch an Lichterfahrungen.

Waren es früher die Kirchenfenster, die als Filter das Licht im Raum bestimmten, so sind es heute die leuchtenden Oberflächen von Smartphones und Tablets, die unser Weltbild im Alltag prägen. Biedermann erfindet Bild- und Farbkompositionen, die sich die Eigenschaften der Reflexion, der Interaktion, der Farbe und des Körpers des Lichts aneignen.

Spezielle Installation für die „Galerie am Polylog“
Das Licht beschreibt bei Friedrich Biedermann buchstäblich skizzenhaft den Charakter der Objekte, übernimmt gleichzeitig die Rolle des sensitiven Vermittlers und schafft neue Wirklichkeiten. „I have seen reality“ heißt die eigens für die „Galerie am Polylog“ entwickelte Raumintervention, in der Überlegungen des Künstlers zu mehr als sehenswerten Wirklichkeitsfragmenten sichtbar werden.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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