„Stark verbunden“

Auch steirische Polizei trauert um Bischof Weber

Steiermark
24.05.2020 14:28

Die Diözese Graz-Seckau hat ein Online-Kondolenzbuch aufgelegt, um Trauerbekundungen für Altbischof Johann Weber abgeben zu können. Weber war in der Nacht auf Samstag im LKH Graz im 94. Lebensjahr gestorben. Indes trafen immer noch Beileidsbekundungen und Nachrufe, u.a. von Bischofskollegen und aus der Politik ein. Und auch die steirische Polizei trauert.

Der in Graz aufgewachsene, beliebte „Volksbischof“ Weber war der Sohn eines Gendarmeriebeamten und deshalb „der Exekutive immer stark verbunden“, wie die steirische Landespolizeidirektion auf Facebook mitteilte. Besonders gerne nahm er an Veranstaltungen der Polizeimusik teil, die er teilweise sogar moderierte.

Mitglied im MKV
Eine eher unbekannte Seite des Bischofs bringt der Mittelschüler-Kartell-Verband in Erinnerung: Weber „ist bereits im Gründungsjahr 1971 der am Abteigymnasium Seckau verankerten MKV-Verbindung Gothia Seckau beigetreten. Dies nicht zuletzt aufgrund seiner langjährigen Bekanntschaft mit dem Gründer der Verbindung, Pater Laurentius Hora.“ Man verliere „einen volksnahen Hirten, einen Förderer der Jugend, einen Kartellbruder, der uns stets Vorbild im Glauben gewesen ist", so MKV-Vorsitzender Walter Gröblinger.

Webers Spuren auch nach Jahrzehnten spürbar
Der Tiroler Diözesanbischof Hermann Glettler, ein gebürtiger Steirer, sagte, Bischof Johann Weber sei ein besonderer Wegbegleiter und die prägende Gestalt eines Bischofs gewesen. „Schon als Kind hat mich das Bild des gütigen und fröhlichen Bischofs fasziniert. 1991 wurde ich von ihm zum Priester geweiht“, so Glettler, der im Herbst 1999 die Pfarre Graz-St. Andrä übernommen hatte, wo Weber von 1962 bis 1969 als Pfarrer gewirkt hatte.

„Mich haben die nachhaltigen Spuren seiner pastoralen Leidenschaft überrascht. Auch nach drei Jahrzehnten waren sie noch deutlich zu erkennen - regelmäßige Hausbesuche als nachgehende Seelsorge, selbstverständliche Übertragung von Verantwortung an Laien, Erneuerung der Liturgie und Mut zu Experimenten sind nur ein paar Stichworte, ebenso wie seine ökumenische Aufgeschlossenheit“, sagte Glettler.

„Einen guten Freund verloren“
Der emeritierte Bischof von Eisenstadt, Paul Iby, teilte der steirischen Diözese mit, er fühle sich „mit euch im Gebet und mit aufrichtigem Mitgefühl verbunden. Mit Bischof Johannes habe ich einen guten Freund und ein Vorbild verloren. Der Herr nehme ihn in Güte und Barmherzigkeit auf.“

Schwester Sonja Dolesch sagte im Namen der Regionalkonferenz der Frauenorden der Diözese Graz-Seckau, dass Weber als treuer Wegbegleiter und Förderer gewirkt habe. Vielen Ordensfrauen habe er den Weg in den pastoralen Dienst eröffnet und sie ermutigt.

„Ein großer Steirer ist von uns gegangen“
Der steirische FPÖ-Obmann Mario Kunasek sagte u.a. in einer Aussendung, Weber habe Zeit seines Lebens christliche Werte vertreten und im Sinne der Glaubensgemeinschaft agiert. „Ein großer Steirer ist von uns gegangen und die Kirche verliert einen angesehenen und über alle Gesellschaftsschichten anerkannten christlichen Würdenträger.“

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