Aufstieg zu „Imperium“

Stilles Jubiläum: LLA Imst vor 100 Jahren eröffnet

Tirol
24.05.2020 09:01

Vor 100 Jahren wurde die Landwirtschaftliche Lehranstalt Imst als Winterschule gegründet. Heute ist sie ein kleines Bildungsimperium. 

Das Resultat des Produktionsprozesses verhält sich verkehrt proportional zum Intelligenzquotient des Agronoms„ - so würde vielleicht der intellektuelle Bauer das alte Sprichwort “Der dümmste Bauer hat die größten Erdäpfel" heute formulieren. Der moderne Bauer ist nämlich mittlerweile gebildet. Er muss es sein, denn auch die Landwirtschaft unterliegt den harten Gesetzen des freien Marktes.

Corona-bedingt ein stilles Jubiläum
Die Gründung der Landwirtschaftlichen Lehranstalt (LLA) Imst vor 100 Jahren war der Startschuss für die Bemühungen, ein Bildungszentrum für den ländlichen Raum im Tiroler Oberland zu installieren. Mit dem Ziel, Generationen das wesentliche Rüstzeug für ihre spätere berufliche Tätigkeit im umfangreichen Themenfeld Landwirtschaft zu vermitteln. Das Coronavirus sorgt jedoch dafür, dass das heurige 100-Jahr-Jubiläum im Stillen stattfindet.

37 Schüler beim Debüt
„Die Gründerväter der LLA Imst waren davon überzeugt, dass die Ausbildung junger Menschen einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Armut im Tiroler Oberland leisten kann“, blickt Direktor Josef Gstrein in die Geschichte. Am 19. November 1919 startete der Schulbetrieb an der LLA Imst. Die „landwirtschaftliche Winterschule“ ging mit 37 Schülern aus Nord-, Ost- und Südtirol in Betrieb.

Unterstützung von Wallnöfer
Nach dem Neustart 1946 erfuhr die schnell wachsende Bildungseinrichtung kontinuierlichen Zulauf – tatkräftig unterstützt durch Absolvent Eduard Wallnöfer, der mittlerweile zum Landesrat aufgestiegen war. Der Startschuss für gewaltige bauliche Maßnahmen in den kommenden Jahrzehnten war gegeben. Schon in den frühen 1970er Jahren war die LLA Imst Pionierschule für neue Ausbildungsformen, Imst ritt mit der dreijährigen Ausbildung bundesweit voraus.

LLA öffnet viele Türen
Heute vermitteln 55 Lehrerinnen und Lehrer in zwei Fachschulen jährlich rund 280 Ausbildungswilligen den Grundstock für ihre berufliche Zukunft (meist Lehre). Den Absolventen stehen unzählige Möglichkeiten - beispielsweise im Tourismus und neuerdings in sozialen Berufen - bis hin zur Matura mittels Aufbaulehrgang offen. Nicht zu vergessen die dritte Säule der LLA, die Erwachsenenbildung.

Theorie und Praxis im Gleichgewicht
Im Laufe der Jahrzehnte entstand rund um den Imster Postplatz ein kleines Imperium mit vier großen Gebäuden, zwölf modern ausgestatteten Lehrwerkstätten, zwei Lehrbetrieben, einer Web- und Imkerschule, einem Hofladen dem LLA-Café und sogar einem Forschungsbauernhof in Brennbichl. „Eine Ausgewogenheit von Theorie und Praxis ist uns ein zentrales Anliegen“, weiß Direktor Gstrein, der gerne in der Historie kramt.

Rund 20.000 Schüler aus verschiedenen Bezirken seien es in den 100 Jahren gewesen. Und sollte der Trend zum Regionalen weiter anhalten, werden sich eher die Ausgebildeten einbilden dürfen, diesen auch nützen zu können.

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