Infektionsgefahr:

Betreuungsagenturen nutzen Schlupflöcher

Burgenland
24.05.2020 07:15

Eine 24-Stunden-Betreuerin aus Rumänien soll eine Pensionistin gepflegt haben, ohne vorher auf das Corona-Virus getestet worden zu sein. Jetzt schrillen die Alarmglocken!

Wie kann das überhaupt sein?„, werden sich da so manche fragen: Im Bezirk Neusiedl am See soll eine rumänische Pflegerin eine 82-jährige Frau betreut haben, obwohl sie sich vorab keinem Corona-Test unterzogen haben soll. Ihre Agentur dürfte das Ersuchen um eine Überprüfung aufgrund der nicht vorhandenen gesetzlichen Verpflichtung abgelehnt haben. Die Pflegerin könnte zudem nicht die Einzige sein, die ohne Gesundheits-Check nach Österreich gebracht wurde. Sie soll in einem Bus mit 14 weiteren Betreuerinnen über Ungarn ins Land gekommen sein. Sie alle betreuen nun möglicherweise alte Menschen, ohne zu wissen, ob sie die Krankheit übertragen könnten. Jetzt wird vermutet, dass Agenturen die Schlupflöcher nutzen um die Tests und die damit verbundenen Kosten zu umgehen. Die betroffene Rumänin wurde mittlerweile getestet, das Ergebnis steht noch aus.

Der Fall sorgt für große Empörung, da gerade die ältere Generation zur Gruppe mit dem höchsten Risiko bei einer Ansteckung zählt. Sämtliche Sicherheits- und Einreisebestimmungen - so scheint es - wurden missachtet. “Der aktuelle Fall zeigt, dass der gesamte 24-Stunden-Betreuungsbereich auf neue Beine gestellt werden muss. Es sind nun die zuständigen Innen- und Gesundheitsministerien gefordert, Maßnahmen zu setzen und diese auch mit entsprechenden Kontrollen zu vollziehen", fordert Soziallandesrat Christian Illedits, der die Geschichte öffentlich gemacht hat. Er appelliert an alle Angehörigen, hellhörig zu sein und entsprechende Testdokumente von den Pflegerinnen in ihrem Familienkreis einzufordern. Betroffen sein dürften nur Betreuerinnen, die per Auto nach Österreich kommen. Die per Sonderflüge bzw. Sonderzüge eingereisten Pflegerinnen wurden alle getestet. Bei dem letzten Zug aus Rumänien stellten sich zwei Frauen als positiv heraus und mussten unter Quarantäne gestellt werden. Auch die Polizisten, die in den Waggons kontrollierten, müssen sich in Folge einem Test unterziehen.

Kronen Zeitung

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