Vorwurf gegen Bischof

Empörung über Wechsel von Priester

Burgenland
22.05.2020 10:30

Kein Halleluja gibt es derzeit von so manchem Kirchenbesucher in der Dompfarre von Eisenstadt. Der langjährige Stadtpfarrer Pater Erich Bernhard wird von seiner Stelle abberufen. Was der Grund dafür ist, sorgt nun für Spekulationen. Zwei Drittel der Pfarrgemeinderäte sind aus Protest sogar zurückgetreten.

Die Ruhe war nur vorübergehend: Nachdem bereits der vorige Dompfarrer angesichts privater Änderungen, die mit seinem Priesterleben nicht vereinbar waren, sein Amt zurückgelegt und damit für Wirbel gesorgt hatte, beschäftigt jetzt die Abberufung seines Nachfolgers das Kirchenvolk. Pater Erich wird nur noch bis Ende Juni seinen Dienst im Dom versehen und danach nach Niederösterreich versetzt. Eine Entscheidung, die für Protest vieler Pfarrgemeinderäte sorgte. In einem Brief wandten sich diese sowohl an die Ordensleitung des Paters als auch an Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics. Ohne Erfolg. Als Folge traten zwei Drittel der Pfarrgemeinderäte zurück.

Nun werfen sie dem Bischof vor, bereits 2016 gegenüber dem Orden den Wunsch geäußert zu haben, dass der Geistliche versetzt werden soll. Seitens der Diözese kann man das auf Nachfrage nicht bestätigen. Zugleich zeigt man sich verwundert, dass es gerade jetzt zu einem Aufschrei komme. Der Pater wisse bereits seit einem Jahr, dass er versetzt werde. Die Entscheidung, wie lange ein Geistlicher seinen Dienst in einer Pfarre versieht, werde vom Orden selbst getroffen, betont Diözesansprecher Dominik Orieschnig. Selbst die Kalasantiner meldeten sich zu Wort. Die Versetzung sei vom Orden geplant worden und dem Pater lange bekannt gewesen. Diese Information habe er aber offenbar nicht weitergegeben.

„Es ist nicht zu leugnen, dass die Zusammenarbeit von Pater Erich und den Mitarbeitern verschiedenster diözesaner Dienststellen in den Jahren ebenso wenig konfliktfrei gewesen ist wie seine Zusammenarbeit mit den beiden geistlichen Gemeinschaften an der Dompfarre“, erklärt Generalsuperior Clemens Pilar. Die zurückgetretenen Pfarrgemeinderäte sehen das anders: Der Dompfarrer habe hervorragende Arbeit geleistet und mit seiner offenen und herzlichen Art viele Menschen von Jung bis Alt erreicht, heißt es.

Christoph Miehl, Kronen Zeitung

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