Ministerin tritt ab

Brasilien: Fast 20.000 neue Fälle in 24 Stunden

Ausland
21.05.2020 04:36

Zum ersten Mal hat Brasilien fast 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasilia meldete am Mittwoch 19.951 neue Corona-Infektionen und 888 Tote im Zusammenhang mit dem Virus. Am Dienstag hatte das Ministerium erstmals über 1000 Corona-Tote mehr als am Vortag vermeldet. In Peru ist die Zahl der Corona-Fälle auf über 100.000 gestiegen. Damit ist der Andenstaat nach Brasilien das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land in Südamerika. Weltweit vermeldete die WHO am Mittwoch eine neue weltweite Rekordzahl an Neuinfektionen.

Nach dem Wochenende, wenn die Labors wieder in voller Besetzung arbeiten, steigen in Brasilien die Zahlen der Corona-Nachweise und der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gewöhnlich an. Insgesamt sind in dem mit 210 Millionen Menschen einwohnerreichsten Land Lateinamerikas nach offiziellen Angaben bisher 18.859 Patienten im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, 291.579 Personen haben sich nachweislich infiziert.

Bei Infektionen an dritter Stelle weltweit
Brasilien liegt nach den Daten der US-Universität Johns Hopkins bei der Zahl der Todesopfer damit weiter auf Platz sechs, bei der Zahl der Infizierten auf Platz drei der am schwersten betroffenen Länder - hinter den USA und Russland. Die Dunkelziffer dürfte unter anderem wegen fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse weit höher liegen.

„Mega-Feiertag“ bis kommenden Montag
Sao Paulo, eine der größten Städte Lateinamerikas, bleibt mit 5363 Toten - mehr als China - eine der am schwersten betroffenen brasilianischen Städte. Am Mittwoch begann ein „Mega-Feiertag“ bis zum kommenden Montag, für den der Stadtrat mehrere Feiertage aus anderen Monaten vorgezogen hatte. Erfahrungsgemäß gelingt es an Wochenenden und Feiertagen mehr Bewohnern, sich an die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu halten. Einem Bericht des Portals „G1“ zufolge begann der Tag mit weniger Autoverkehr als sonst, aber geöffneten Läden und Leuten auf der Straße.

Präsident Bolsonaro verliert weiteres Kabinettsmitglied
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro verlor unterdessen ein weiteres Kabinettsmitglied: Kulturstaatsministerin Regina Duarte reichte am Mittwoch nach nur zwei Monaten im Amt ihren Rücktritt ein. Medienberichten zufolge hatte sich die Ex-Telenovela-Darstellerin mit Bolsonaro unter anderem darüber zerstritten, dass der Staatschef mutmaßlich linksgerichtete Mitarbeiter ihres Ressorts entlassen sehen wollte. Duarte sagte in einem Video zu ihrem Rückzug, sie wolle näher bei ihrer Familie sein und werde das Nationale Filmarchiv in Sao Paulo übernehmen.

Die 73-Jährige war die bereits vierte Leiterin des Kulturstaatsministeriums in der Amtszeit Bolsonaros, der das Ressort von einem Ministerium herabgestuft hatte. Aus dem Kabinett des rechtsradikalen Präsidenten waren in den vergangenen Wochen bereits zwei Gesundheitsminister sowie ein Justizminister ausgeschieden.

Boliviens Gesundheitsminister festgenommen
Der bolivianische Gesundheitsminister Marcelo Navajas wurde im Zusammenhang mit dem Kauf überteuerter Beatmungsgeräte für Covid-19-Patienten festgenommen. Wie die Polizei in dem Andenstaat am Mittwoch mitteilte, erfolgte die Festnahme wegen Korruptionsvorwürfen einen Tag nach einer Anordnung von Übergangspräsidentin Jeanine Áñez. Bolivien hatte 179 Beatmungsgeräte von einem spanischen Hersteller für insgesamt fast fünf Millionen Euro gekauft. Später kam heraus, dass der Hersteller die Geräte statt für mehr als 25.500 Euro pro Stück sonst für jeweils 9500 bis 11.000 Euro anbot.

In Bolivien wurden bisher rund 4.500 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, 190 Menschen starben an der von dem Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

Über 100.000 Fälle und mehr als 3000 Tote in Peru
In Peru stieg die Zahl der Corona-Fälle auf über 100.000. Damit ist der Andenstaat nach Brasilien das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land in Südamerika. 104.020 Menschen haben sich bisher nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch Ortszeit mitteilte. Mindestens 3024 Patienten seien im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu bremsen, hatte die peruanische Regierung zunächst recht strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt. Allerdings hielten sich viele Peruaner offensichtlich nicht an die Regeln. Zuletzt wurden die Maßnahmen zudem etwas gelockert.

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