„Green Deal“

EU will 50 Prozent weniger Pestizide bis 2030

Ausland
20.05.2020 13:11

Während der Corona-Krise ist es ziemlich still geworden um die Bestrebungen der EU-Kommission, die Union bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Nun hat die Kommission aber weitere Pläne ihres „Green Deal“ vorgestellt. Das wenig bescheidene Ziel lautet: weltweiter Vorreiter für nachhaltige Ernährung und biologische Vielfalt zu werden.

Um die Bodenfruchtbarkeit in der EU zu erhalten, soll unter anderem der Pestizideinsatz bis 2030 um 50 Prozent reduziert werden. Des Weiteren soll der Verkauf von Antibiotika für Nutztiere und Aquakulturen bis zu diesem Datum um die Hälfte reduziert werden. Für den biologischen Landbau gilt ein Anteil von 25 Prozent als Ziel.

Biodiversität und Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme
Mit der Biodiversität-Strategie will die EU-Kommission mindestens 30 Prozent der EU zu Land und unter Wasser in geschützte Gebiete verwandeln, wie EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius bei der Präsentation der Pläne am Mittwoch erklärte. Die bestehenden Natura-2000-Regionen sollen mit auf nationaler Ebene geschützten Gebieten ergänzt werden, unter besonderer Rücksichtnahme auf Areale mit besonders hoher Artenvielfalt und Bedeutung für den Klimaschutz. Zudem ist die Wiederherstellung von geschädigten Ökosystemen vorgesehen.

„Vom Hof auf den Tisch“
In der „Farm to Fork“-Strategie beschäftigt sich die EU-Kommission, wie Lebensmittel in Zukunft in der EU „vom Hof auf den Tisch“ kommen und die Versorgung sichergestellt werden soll. „Die Corona-Krise hat gezeigt, wie verletzlich wir alle sind und wie wichtig es ist, die Balance zwischen dem menschlichen Handeln und der Natur wiederherzustellen“, sagte der für Klimaschutz zuständige EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans bei der Präsentation. „Klimawandel und der Verlust von Biodiversität sind eine deutliche und unmittelbare Gefahr für die Menschheit“, warnte er.

Auf die Strategien der EU-Behörde sollen im ersten Quartal 2021 konkrete Rechtsakte folgen. Die Kosten für das EU-Budget bezifferte Brüssel auf 20 Milliarden Euro pro Jahr.

Österreich will Regionalitätsbonus auf EU-Ebene heben
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) erwartet sich, dass Österreich im Rahm der „Farm to Fork“-Strategie besondere Wertschätzung und Unterstützung erhält. Schließlich sei unser Land in puncto „Regionalität und gesunde, sichere Lebensmittel“ „Vorbild für Europa“.

„Die Regionalität bei der Lebensmittelproduktion muss auch bei der EU-Kommission an oberster Stelle stehen, denn nur so können wir einen Beitrag zum Green Deal leisten“, ist die Ministerin überzeugt. Köstinger will „einen Schritt weiter“ gehen und einen „Regionalitätsbonus“ einführen. Damit sollen Produkte aus heimischer Erzeugung gestärkt und ihnen Vorrang gegeben werden.

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