„Wolke der Trauer“

Lauda-Witwe Birgit: „Er fehlt uns einfach überall“

Formel 1
20.05.2020 10:45

Vor einem Jahr - am 20. Mai 2019 - ist der dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda im Kreise seiner Familie in der Universitätsklinik in Zürich verstorben. In seiner Familie hat er eine kaum zu füllende Lücke hinterlassen, ebenso wie in der Sportwelt. Seine Witwe Birgit Lauda sprach über das erste Jahr ohne ihre große Liebe.

Wie Ö3 berichtet, habe seine Witwe Birgit Lauda alle Interviewanfragen bisher abgelehnt. Für Claudia Stöckl machte sie aber eine Ausnahme, da diese das Ehepaar Lauda seit vielen Jahren freundschaftlich begleitet. „Man kann gar nicht richtig in Worte fassen, wo Niki überall fehlt, er fehlt uns einfach überall. Er fehlt jeden Tag 24 Stunden. Aber langsam versuchen wir aus dieser Wolke der Trauer herauszufinden.“

Beziehung endet nicht mit dem Tod
Im Interview spricht Birgit Lauda auch über das transzendentale Erlebnis, was ein Todesfall einer geliebten Person oft mit sich bringt: „Für uns ist er eigentlich immer da, und ich merke, wie stark so eine Beziehung und Bindung nach dem Tod mit einem Menschen, den man so geliebt hat, noch bestehen kann. Da fällt mir auch dieser Spruch ein: ‚Die Beziehung endet nicht mit dem Tod. Der Tod beendet ein Leben, aber er beendet nicht eine Beziehung mit einem Menschen.‘“

Mittlerweile sind die Zwillinge Max und Mia zehn Jahre alt, sie an ihrer Seite zu haben bedeutet für Birgit Lauda ein großes Glück: „Zu sehen, wie sie aufwachsen mit diesem wunderbaren Vorbild Vater, das ist auch etwas ganz Besonderes. Die zwei schauen ihm so ähnlich und haben auch so viele Eigenschaften von ihm - dass wir zu dritt so eine Verbundenheit haben, hilft natürlich auch. Die ist natürlich durch so einen Schicksalsschlag noch verstärkt worden.“

Psychologische Hilfe
Zur Bewältigung der Trauerarbeit hat Birgit Lauda psychologische Hilfe in Anspruch genommen, wie sie Claudia Stöckl erzählte, dort wurde ihr geraten, die Erinnerung an „ihren Papi“ auch für die Kinder ganz selbstverständlich in den Alltag zu integrieren. „Wir versuchen aktiv an uns zu arbeiten, indem wir Hilfe in Anspruch nehmen, wir versuchen resilient zu werden gegenüber dieser Situation und gestärkt daraus hervorzukommen. Es gelingt mittlerweile, auch sehr positive Momente, die mit viel Glück und Freude auch verbunden sind, zu erleben. Aber immer wieder auch in Bezug auf den Niki, auf den Papi von Max und Mia.“

Birgit Lauda bedankte sich auch für die vielen aufmunternden Nachrichten während der langen Krankheit ihres Mannes und Beileidskundgebungen nach seinem Tod: „Niki hat so viele Menschen gehabt, die sich um ihn gekümmert haben, und so viele, denen seine Geschichte wirklich nahe gegangen ist. Ich habe großen Zuspruch erfahren. Dafür möchte ich mich sehr bedanken.“

„Mein Niki“
Am Todestag will Birgit Lauda ganz still dem großen Österreicher - den sie auf Ö3 einfach „mein Niki“ nannte und mit dem sie „ein wirklich gutes Team“ war - gedenken. Sie wird mit ihren Kindern ans Grab ihres Mannes am Heiligenstädter Friedhof gehen: „Natürlich wäre es viel schöner gewesen, wenn Niki noch 20 Jahre gelebt hätte. Aber man muss versuchen, auch damit seinen Frieden zu machen. Er hätte mit Sicherheit wollen, dass wir in eine glückliche Zukunft schauen.“

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(Bild: KMM)



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