„Bin unschuldig!“

Erste Hinrichtung in den USA seit Corona-Ausbruch

Ausland
20.05.2020 07:24

Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie in den USA ist dort ein zum Tode verurteilter Strafgefangener hingerichtet worden. Walter Barton wurde vorgeworfen, Anfang der 90er-Jahre eine betagte Frau umgebracht zu haben. Am Dienstagabend wurde er wegen dieser Tat per Giftspritze getötet - er hatte bis zuletzt seine Unschuld beteuert.

Noch in seinen letzten Worten beteuerte der 64-Jährige seine Unschuld. „Ich, Walter Arkie Barton, bin unschuldig, Sie exekutieren einen unschuldigen Mann“, sagte er nach Angaben von Augenzeugen. Praktisch bis zur letzten Minute hatten Bartons Anwälte versucht, die Hinrichtung zu verhindern, das Höchstgericht in Washington wies ihren Eilantrag am Dienstag jedoch ab.

Barton war wegen des Mordes an einer 81-jährigen Frau im Jahr 1991 in einer Wohnwagensiedlung der Stadt Ozark im Bundesstaat Missouri verurteilt worden. Der Schuldspruch erging erst 15 Jahre nach der Tat in Bartons fünftem Prozess zu dem Fall. Die Hauptindizien waren Blutflecken auf seiner Kleidung und die Aussagen eines Informanten aus dem Gefängnis.

Hinrichtungen wurden wegen Ansteckungsgefahr ausgesetzt
In den vergangenen Wochen war in den Bundesstaaten Ohio, Texas und Tennessee wegen der Corona-Pandemie rund ein Dutzend Hinrichtungen ausgesetzt worden. Die Behörden befürchteten, dass die bei Exekutionen üblichen Menschenansammlungen - aus Wärtern, Anwälten, Zeugen, Verwandten - ein Ansteckungsrisiko mit sich bringen könnten.

Die Strafvollzugsbehörden von Missouri trafen bei der Hinrichtung am Dienstag besondere Schutzvorkehrungen. Bei den Zeugen wurde die Temperatur gemessen, außerdem wurden sie auf drei Zimmer verteilt und angewiesen, Abstand zueinander zu halten, wie eine Behördensprecherin mitteilte.

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