Einsatz in Tirol

Anzeigenflut bei „Aktion scharf“ auf Baustellen

Tirol
19.05.2020 14:01

Eine Schwerpunktaktion auf Baustellen haben kürzlich Finanz- und Fremdenpolizei in den Tiroler Bezirken Reutte und Landeck durchgeführt. Die Bilanz ist ernüchternd - und reicht von zahlreichen Verwaltungsanzeigen bis zum Aufdecken einer Scheinfirma.

Nach entsprechenden Vorerhebungen und Erstkontrollen machten die Ermittler am vergangenen Freitag ernst. „Neben der Kontrolle der Baustellen wurden auch in den Unterkünften der Arbeiter Identitätsfeststellungen durchgeführt“, hieß es am Dienstag.

Die Verwaltungsanzeigen im Detail:

  • 31 Übertretungen nach dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (ASVG),
  • sieben Übertretungen nach dem Meldegesetz (MG),
  • drei Übertretungen nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz (AlVG),
  • eine Übertretung nach dem Fremdenpolizeigesetz (FPG).

Eine Festnahme, Scheinfirma entlarvt
Eine Person, die sich mit einem offenbar gefälschten rumänischen Dokument ausgewiesen hatte, wurde nach dem Fremdenpolizeigesetz festgenommen und wird wegen Urkundenfälschung angezeigt. Zudem wurden Arbeiter einer Wiener Scheinfirma angetroffen.

„Solche Scheinfirmen verursachen massive Schäden für die Volkswirtschaft, da hier für die Mitarbeiter weder Steuern und Abgaben noch Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden. Die Arbeiter werden ,schwarz‘ bezahlt und sobald diese Scheinfirma in Insolvenz geschickt wird, melden die Arbeiter ihre angeblichen Forderungen beim Insolvenz-Entgelt-Fonds an - mit der Begründung, sie hätten keinen Lohn erhalten. Die Geschäftsführer dieser Firmen sind oft nur vorgeschoben und die wahren Hintermänner sind nur schwer zu fassen“, erklären die Ermittler.

Kurzarbeit: Verdacht auf Missbrauch
Außerdem wurden Arbeiter einer Wiener Subfirma angetroffen, welche sich in Kurzarbeit befinden. „Die vorgefundenen Stundenaufzeichnungen lassen aber vermuten, dass es sich hier um einen Fall von Kurzarbeits-Missbrauch handeln könnte. Die entsprechenden Unterlagen werden durch die zuständigen Stellen geprüft und die Betrugsermittlungen folgen“, hieß es abschließend.

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