Gutes Zeugnis

Tirols Schulen haben den ersten Test bestanden

Tirol
19.05.2020 08:00

58.000 Pflichtschüler dürfen seit Montag endlich wieder in ihre Klassen. Die „Krone“ hat am „ersten Schultag“ nachgeschaut, wie die Auflagen umgesetzt werden. Die allermeisten Bildungseinrichtungen verdienen ein gutes Zeugnis.

Schauplatz Innsbruck, Ursulinen-Gymnasium: Unterricht unterm Kastanienbaum. Das wird jetzt öfter vorkommen. „Um Abstand gewährleisten zu können, nutzen wir alle Möglichkeiten im Innen- und Außenbereich“, beschreibt Direktor Georg Klammer eine von unzähligen Maßnahmen. Den Schülern gefällt’s. Der 12-jährige Kilian und seine Klassenkameradinnen Sulamith und Paula sind froh, wieder hier zu sein. Der Fernunterricht habe schon ganz gut funktioniert. Aber gemeinsam lernen zu können, sei doch viel besser – und schöner! Da waren sich die drei gestern einig.

Schauplatz Imst, Volksschule Oberstadt: Erstmals seit neun Wochen klingelte auch für die Kids im Tiroler Oberland der Wecker zur unchristlichen Zeit. Und erstmals hatten die Schüler der Volksschule Imst-Oberstadt ein neues Utensil dabei: einen Nasen-Mundschutz. „Den müssen wir aufsetzen, damit wir uns nicht mit dem Virus anstecken“, weiß eine Zweitklässlerin, die sich Montagfrüh brav vor der Abstandskennzeichnung am Eingang anstellte.

Direktor Martin Schneider spielte „Empfangskomitee“ – auch mit Maske: „Wir sind vor diesem ersten Schultag schon etwas auf Nadeln gesessen, ob die umfangreichen Maßnahmen auch eingehalten werden.“ Das so genannte Distance Learning habe nicht wirklich gut funktioniert. Man sei froh, dass die Schule wieder mit Leben erfüllt ist, wenn auch mit vielen Regeln. Für den Herrn Direktor war’s jedenfalls am Montag Dank disziplinierter Kids wie ein Glückshormon in der Corona-Depression: „Es war sehr entspannt, alles hat super funktioniert!“

Schauplatz Kufstein, Gymnasium: Derzeit besuchen im Schichtbetrieb 240 der 480 Unterstufenschüler den Unterricht. „Wir haben alle vier Eingänge geöffnet und reichlich Desinfektionsmittel sowie Schutzmasken zur freien Entnahme in allen Stockwerken verteilt“, zählt Direktorin Ellen Sieberer auf. In den Klassen sitzt jedes Kind allein in einer Bank, in der großen Pause heißt es in Etappen auf den Schulhof. Der 13-jährige Michael dazu: „Die Corona-Maßnahmen sind noch gewöhnungsbedürftig, sie werden aber sicherlich bald zum Alltag werden.“

Schauplatz Igls, Volksschule: Auch dort wurden die Lehrer und Klassenkameraden in den vergangenen Wochen sehr vermisst. Die beiden Freundinnen Sophie (8) und Vivien (9) strahlten, als sie am Montag nach langer Pause wieder nebeneinander saßen - wenn auch mit Abstand. „WhatsApp ist eh lustig, aber das ist viel schöner“, bekundeten die Freundinnen ihre Freude. Auch wenn sie sich derzeit nicht umarmen können. Gemeinsam lernen verbindet auch.

Claudia Thurner, Hubert Berger und Hubert Daum, Kronen Zeitung

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