Corona als Todesstoss

Steirische Baufirma muss Insolvenz anmelden

Steiermark
18.05.2020 14:57

Bereits im Vorjahr hatte die Baufirma Hoppaus & Haßlinger mit Sitz in Röthelstein finanzielle Probleme. Wegen Corona standen nun wochenlang Baustellen still. Das Resultat: Man muss Insolvenz anmelden, hofft aber auf eine Fortführung des Unternehmens.

Das steirische Baumeister-Unternehmen Hoppaus & Haßlinger aus Röthelstein nördlich von Graz hat am Montag einen Insolvenzantrag gestellt. Die Firma mit knapp 70 Mitarbeitern möchte ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung und den Betrieb fortführen. Eine Finanzierung über die Hausbank sei angedacht. Die Gesamtverbindlichkeiten betragen rund 4,2 Mio. Euro, teilten die Kreditschützer mit.

Probleme nach Ableben des Firmengründers
Die Geschäftsführung hatte nach dem Ableben des Firmengründers vor rund einem Jahr eine Unternehmensanalyse beauftragt. Aus dieser ging hervor, dass im Geschäftsjahr 2019/2020 ein erheblicher Verlust erzielt wurde. Bei einem Umsatz von rund 9,6 Mio. Euro wurde ein Jahresfehlbetrag von rund minus 486.000 Euro erwirtschaftet. Das Eigenkapital war daraufhin zum 31. März 2020 negativ.

Corona als Todesstoß
Hinzu kam nun die Lage rund um die Coronavirus-Pandemie. Eine positive Fortführungsprognose lag nicht mehr vor. Von Mitte März bis Mitte April standen alle Baustellen still, Mitarbeiter waren auf Urlaub oder arbeitslos gemeldet, andere in Kurzarbeit.

Den Passiva von 4,2 Mio. Euro (Liquidationswert - darin enthalten sind rund 1,7 Mio. Euro Eventualverbindlichkeiten) stehen knapp 90.000 Euro an Aktiva gegenüber. Den Insolvenzgläubigern wird eine Quote von 20 Prozent ihrer Forderungen, längstens innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, angeboten, hieß es am Montag seitens des AKV, des KSV1870 und von Creditreform.

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