Schwere Schäden

Alarm um das Landhaus: Es verfällt zur Ruine!

(Bild: Evelyn Hronek; Uta Rojsek-Wiedergut)

Für den Umbau der Büros von ÖVP und Grünen im Inneren ist Geld da – doch für die Sanierung das Landhauses selbst fehlt es. Kärntens wichtigstes demokratiepolitisches Kulturgut verfällt zur Ruine. Das Dach ist leck, Ziegel lösen sich, die Fenster sind morsch, sogar die Wappensäle sind akut bedroht! Geld gibt's keines.

Das ist ein Skandal: Die Politik lässt das Landhaus in Klagenfurt verfallen! Das Ende des 16. Jahrhunderts von den Landständen in Auftrag gegebene Profangebäude ist eigentlich eine Bruchbude. Landtagsamtsdirektor Robert Weiß: "Es geht um Sanierungskosten von etwa fünf Millionen Euro, die benötigt werden."

Die aktuellen Schäden sind beträchtlich:

• Das Dach ist undicht und gefährlich. Ziegel lösen sich und bleiben in den Schneefängern hängen. Direktor Weiß: "Derzeit zahlen wir bis zu 7.000 Euro jährlich für Reparaturen, doch die Dachdecker wollen die porösen Ziegel gar nicht mehr betreten." Ein neues Dach kostet 1,3 Millionen.
• Die Holzfenster sind morsch und müssten thermisch saniert werden.
• Die Fassade des Landhauses wurde 1998 für die EU-Konferenz nur rasch und ohne Grundierung gefärbelt. Sie blättert ab.
• Passanten verletzen sich an den absinkenden Pflastersteinen im Hof. Weiß: "Wir mussten schon Geld an Opfer dieser Steine zahlen."
• Das Enzenberg-Denkmal und der Brunnen sind sanierungsbedürftig.
• Im großen und kleinen Wappensaal lösen sich die Fresken von den Wänden. Robert Weiß und Landeskonservator Axel Hubmann haben erst vor Kurzem eine Besichtigung der Schäden durchgeführt.
• Und letztlich muss das Landhaus bis 2015 durch Einbau eines Liftes barrierefrei werden.

Budgetiert sind die Kosten für eine Sanierung nirgends – ganz im Gegensatz zu den 150.000 Euro, die die derzeitige Modernisierung der Büros der Parteien kostet.

von Fritz Kimeswenger, "Kärntner Krone"

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