Hoffen auf Lösung

100 Leihmütter-Babys sitzen in der Ukraine fest

Ausland
15.05.2020 16:06

Mehr als 100 Babys, die in der Ukraine von Leihmüttern ausgetragen worden sind, können wegen der Grenzschließungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht von ihren Eltern abgeholt werden. „Insgesamt warten mehr als 100 Kinder in der Ukraine in mehreren Einrichtungen auf ihre Eltern“, sagte die Ombudsfrau Ljudmila Denissowa am Donnerstag vor Journalisten.

Je länger die seit März geltenden Beschränkungen dauerten, desto mehr Babys seien betroffen. „Ihre Zahl könnte fast die 1000 erreichen“, sagte die für Menschenrechte zuständige Parlamentsabgeordnete unter Berufung auf Schätzungen einer auf Leihmutterschaft spezialisierten Klinik in Kiew.

Auch österreichische Paare kommen nicht zu ihrem Baby
Denissowa zufolge wurden 51 Neugeborene in einem Hotel in Kiew untergebracht, das zu der Klinik gehört. 15 von ihnen seien dort bereits mit ihren Eltern vereint, die noch vor der Grenzschließung einreisen konnten. 36 weitere Babys würden von Klinikmitarbeitern betreut. Nach Angaben der Ombudsfrau sollen sie von Paaren aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und den USA abgeholt werden. Nach Angaben der Kiewer Leihmutterfirma BioTecCom sind auch österreichische Paare betroffen.

Denissowa sagte, sie habe das ukrainische Außenministerium gebeten, den Eltern der Neugeborenen die Einreise zu erleichtern. Die Frage sei jedoch bisher nicht abschließend geklärt, in einigen Fällen lehnten die Botschaften der Länder eine Mithilfe ab. Laut einem Bericht der französischen Zeitung „Le Monde“ handelt es sich vor allem um Frankreich, wo Leihmutterschaft nicht erlaubt ist.

Einreise in Ukraine nur mit Corona-Test oder mit Quarantäne möglich
Kommerzielle Leihmutterschaft ist wie in Österreich in den meisten europäischen Ländern verboten, in der Ukraine, einem der ärmsten europäischen Länder, hingegen erlaubt. Die ehemalige Sowjetrepublik ist für ausländische Paare auf der Suche nach einer Leihmutter ein zunehmend interessantes Ziel. Bei der Einreise in die Ukraine und der Rückkehr ins Heimatland müssen die betroffenen Familien wegen der Corona-Maßnahmen in eine vierzehntägige Quarantäne, falls sie keinen negativen Covid-19-Test haben.

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