Werner wollte abdanken

LASK: „Tragen Verantwortung für diesen Blödsinn!“

Fußball National
15.05.2020 15:19

„Wir tragen Verantwortung für diesen Blödsinn. Es war ein Riesenfehler, dazu müssen wir stehen!“ - LASK-Zampano Jürgen Werner hat sich äußerst zerknirscht zum Corona-Skandal rund um illegale Trainingseinheiten bei den Stahlstädtern zu Wort gemeldet. Bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz ließen Werner, LASK-Präsident Siegmund Gruber und Trainer Valerien Ismael am Freitag keine Zweifel daran, dass ein großer Fehler gemacht worden sei ...

Vor der versammelten Presse-Schar war den drei LASK-Herren auf dem Podium rasch anzumerken, dass sie in diesen Momenten lieber anderswo wären als eben genau dort. Vor allem LASK-Vizepräsident Jürgen Werner wirkte sehr niedergeschlagen, er habe „die ganze Nacht nicht geschlafen“. Und er gab zu, dass er seinem Präsidenten sogar den Rücktritt angeboten habe, was dieser, Siegmund Gruber, aber abgelehnt habe. Die Idee mit der Rückkehr zu Mannschaftstrainings sei relativ spontan geboren worden, da es seit 20. April keinen positiven Corona-Fall gegeben habe und das Trainerteam zur Einsicht gekommen sei, dass die Spieler ohne „echtes Training“ erst in vier Wochen einsatzfähig sein würden - statt in nur zwei.

So habe man sich entschlossen, die trainierenden Gruppen letztlich auch gegeneinander antreten zu lassen - was aus dem Kleingruppentraining ein Mannschaftstraining machte. „Wir haben viermal trainiert, wo wir die Abstandsregeln nicht eingehalten haben. Nachträglich gesehen war das ein Blödsinn, ein Fehler unserseits. Dafür möchte ich mich offiziell bei allen elf anderen Vereinen, den Sponsoren, Fans und der Öffentlichkeit entschuldigen. Wir waren auf einer falschen Fährte!“, so Werner. Er war nach eigenen Angaben genauso wie Trainer Ismael und die Spieler in die Entscheidung eingebunden.

LASK-Präsident Gruber will erst am Donnerstag von der Liga über die Sache in Kenntnis gesetzt worden sein. Der 46-Jährige ist auch Teil des Aufsichtsrates der Bundesliga. „Ich habe heute in der Früh eine E-Mail an Philip Thonhauser geschickt, wo ich mitgeteilt habe, dass ich die Position als Aufsichtsrat vorerst ruhend stelle“, verlautete der LASK-Boss. Auch Trainer Ismael ließ eine Entschuldigung für das illegale Mannschaftstraining folgen, auch wenn er betonte, dass „wir uns keinen Vorsprung verschaffen wollten“. Es sei immer die Gesundheit der Spieler im Vordergrund gestanden, behauptete der Franzose - der dicht gedrängte Spielplan nach Wiederbeginn des Liga-Betriebs sei für die Akteure auf dem Rasen ohne ausreichendes Training im Vorfeld gefährlich. „Es ging um vier Trainingseinheiten, da wollten wir Reize und Impulse setzen“, so Ismael, der allerdings ergänzte: „Das war im Nachhinein leider ein Fehler!“

„Es war dumm, so ein Training einen Tag vor dem Ende der Trainingsbeschränkungen, also vor dem Aufmachen, abzuhalten“, so Werner, „wir haben uns von der Gesundheit her sicher gefühlt. Das kann man uns vorwerfen, das fällt unter Dummheit!“ Dass es solche Dummheiten nicht nur beim LASK gegeben haben könnte, deutete indes Präsident Gruber an, indem er etwas kryptisch meinte, auch „Fotos und Videos von anderen “erhalten zu haben. Gerade am heutigen Freitag wolle er niemanden „anpatzen“ oder den Eindruck erwecken, dass er nur von den eigenen Fehlern abzulenken im Sinne habe. „Wir tragen unsere Sachen im Wohnzimmer aus, nicht am Balkon. Wenn wir über andere Klubs etwas zu sagen haben, regeln wir das Liga-intern.“

Was den Senat 1 betrifft, hat der LASK bis Mitte kommender Woche die Möglichkeit zu einer Stellungnahme zur Causa, das Urteil sollte noch vor dem Liga-Wiederbeginn am 2. Juni gefällt werden. Danach bliebe den Linzern 14 Tage Zeit, Einspruch beim Protestkomitee einzulegen. „Wir wollen mit dem Senat vollständig kooperieren“, versprach Werner, der abschließend um die Wahrung der Verhältnismäßigkeit bat: „Wir sind übers Ziel hinausgeschossen, aber wir haben nichts gestohlen und keinen umgebracht ...“

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(Bild: KMM)



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