Kurz zu Kleinwalsertal

„Traube von Journalisten“ hielt zu wenig Abstand

Politik
14.05.2020 22:51

Nach dem umstrittenen Auftritt von Sebastian Kurz im Kleinwalsertal in Vorarlberg hat der Bundeskanzler in der „ZiB 2“ scharfe Worte gegen die vor Ort gewesenen Medienvertreter gerichtet. So habe ihn „eine Traube von Journalisten“ schon bei seiner Ankunft erwartet. Seine Bitte nach Abstand sei später mit Lachen quittiert worden. „Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, auch mein Sicherheitsteam“, so Kurz. Die Bevölkerung trage laut dem ÖVP-Chef keine Schuld: „Zu mir wurde ja der Sicherheitsabstand eingehalten. Aber untereinander leider nicht.“

Abstand halten, Schutzmasken tragen, Hygienemaßnahmen - das war bei Kurz‘ Auftritt im Kleinwalsertal großteils nicht zu sehen. Der Kanzler sieht die Schuld vor allem bei den Medienvertretern, die sich vor Ort befanden. Künftig werde man Termine in den Bundesländern anders organisieren, so Kurz im ORF-Interview: „Wir haben daraus gelernt.“

So soll es bei Medienterminen künftig Bodenmarkierungen für Journalisten geben, damit der Sicherheitsabstand eingehalten werde. „Die Medienvertreter haben das während des Pressestatements nicht gemacht“, sagte Kurz im Bezug auf den Vorarlberg-Termin. Auch werde er seine Ankunftszeiten nicht mehr öffentlich machen.

Kurz sieht „vielleicht Fehler in der Organisation“
Fehler bei der Organisation habe es „vielleicht“ gegeben, so Kurz. Aber der Bürgermeister habe die Gemeinde im Vorfeld entsprechend in Kenntnis gesetzt, auch Flugblätter seien verteilt worden, „dass es kein Treffen mit mir geben wird“, so der Kanzler. Die Menschen seien trotzdem gekommen - was wohl auch daran lag, dass sie zehn Wochen von der Außenwelt abgeschnitten gewesen seien. Die Beflaggung mag „uns in Ostösterreich vielleicht komisch vorkommen“, so Kurz, aber das Kleinwalsertal sei nun einmal eine Enklave, und dort fühlten sich die Menschen „gerade in dieser Zeit mehr als Österreicher“.

Lunacek vor Rücktritt?
Angesprochen auf die immer lauter werdende Kritik der Kulturschaffenden, sagte der Kanzler, er verstehe den Frust. Man werde in den nächsten Tagen „ein Konzept erstellen, wie man das kulturelle Leben wieder hochfahren kann“. Zu einem möglichen Rücktritt von Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) betonte Kurz, dies sei Sache der Grünen und von Vizekanzler Werner Kogler, er selbst habe „ein gutes persönliches Verhältnis“ zu Lunacek.

Klar sei, dass es auf jeden Fall finanzielle Unterstützung für Kulturschaffende brauche: „Da geht es aber nicht nur ums Geld, sondern um wesentlich mehr. Wir müssen die Möglichkeit für Auftritte schaffen.“

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