Das hat vor wenigen Wochen auch der Finanzminister Josef Pröll bestätigt. In der Praxis bedeutet das: Privatleute und Firmen zahlen viel Geld in die Pensionskassen ein, damit die Arbeitnehmer neben ihrer ASVG-Rente zusätzlich abgesichert sind. Auch vom Bund wird diese "zweite Säule" des Pensionssystems seit Jahren gefördert.
Aber diese Kassen erwirtschaften viel zu wenig Gewinn - und die Versicherten müssen ohnmächtig zusehen, wie ihre Beiträge sogar in griechische Staatsanleihen investiert werden. "Bei Insidern gelten die als reine Schrottpapiere", weiß Landesrat Walter Blachfellner, der für Konsumentenschutz zuständig ist. Was ihn noch mehr empört: Selbst im Ministerium ist bekannt, dass die Pensionskassen die versprochenen Erträge von 6,5 Prozent nicht erwirtschaften können.
"Wie ein Glücksspiel"
"Der Finanzminister hat das im Parlament ja auch offen zugegeben", sagt Blachfellner. Pröll im Originaltext: "Es kann zwar eine voraussichtliche Höhe der Pensionsleistung hochgerechnet werden, dabei handelt es sich aber um eine unverbindliche Information." "Für die Versicherten, die ihre Beiträge im Vertrauen auf eine gute Pension einzahlen, ist das ein echter Tiefschlag", meint der Landesrat. "Das ist ja wie ein Glücksspiel - ich gebe mein Geld ab und kann dann nur beten, dass ich wirklich etwas zurückbekomme", erklärt Blachfellner giftig.
Er fordert als Konsumentenschützer eine Reform der Pensionskassen: "Da müssen endlich verbindliche Zahlen festgelegt werden, wie viel wirklich als Pension ausgezahlt wird. Darauf haben die Arbeitnehmer einen Anspruch, die hier viel Geld einzahlen, um im Alter abgesichert zu sein. Und für die Manager der Pensionskassen gibt es dann endlich eine Erfolgskontrolle!"
von Robert Redtenbacher, "Kronen Zeitung"
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