Bänder stehen still

Behörde bleibt hart: Tesla darf nicht produzieren

Digital
13.05.2020 13:01

Tesla-Chef Elon Musk beißt mit seinen Forderungen nach einer sofortigen Öffnung des E-Auto-Stammwerks in Kalifornien trotz Corona-Krise auf Granit bei den örtlichen Behörden. Das Gesundheitsamt im Bezirk Alameda County will ein Hochfahren der Produktion erst ab kommender Woche erlauben. Diese Woche seien nur vorbereitende Maßnahmen dafür erlaubt, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Hintergrund ist ein Streit mit dem Bezirk Alameda, in dem das Tesla-Werk liegt. Die dortige Gesundheitsbehörde hatte entschieden, dass die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie bis Ende Mai in Kraft bleiben sollen. Musk verweist dagegen auf eine Anordnung des kalifornischen Gouverneurs vom vergangenen Donnerstag, die es Herstellern erlaubt, den Betrieb in Fremont wieder aufzunehmen.

Der Tesla-Chef kündigte daher an, dass die zuvor beurlaubten Mitarbeiter wieder regulär ihrer Arbeit nachgehen würden. „Wir freuen uns, wieder an die Arbeit zu gehen und haben sehr detaillierte Pläne implementiert, um eine sichere Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen“, hieß es in einer E-Mail des Konzerns am Montag, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Musk kündigte zudem an, sich den Mitarbeitern am Band anzuschließen und sich dafür sogar verhaften zu lassen. „Falls jemand verhaftet wird, dann bitte ich darum, dass nur ich es bin“, schrieb er auf Twitter.

Rückendeckung von Trump
Unterstützung erhielt der Milliardär von US-Präsident Donald Trump. Der forderte die kalifornische Regierung am Dienstag auf, Tesla die Wiederöffnung der Fabrik zu erlauben. „Kalifornien sollte Tesla & @elonmusk das Werk öffnen lassen, JETZT“, schrieb Trump auf Twitter. Das könne schnell und sicher geschehen. 

Keine Produktion ohne Gesundheitsschutz
Die Behörde in Alameda erklärte, man habe das Unternehmen darüber informiert, dass es ohne genehmigten Plan für den Gesundheitsschutz nicht produzieren dürfe. Die Polizei kündigte an, den „Lockdown“ notfalls durchzusetzen. Die Polizeibehörde sei von der örtlichen Gesundheitsbehörde jedoch unterrichtet worden, dass man mit Tesla zusammenarbeite. Verstöße gegen Verfügungen zum „Lockdown“ können mit einer Geldstrafe oder Gefängnis geahndet werden.

Auch die kalifornische Regierung wirkte dämpfend auf den Konflikt ein. Gouverneur Gavin Newsom sagte, er habe erst vor einigen Tagen mit Musk gesprochen. Dessen Sorge um sein Unternehmen habe Kalifornien dazu veranlasst, eine schrittweise Wiedereröffnung der Produktion zuzulassen. Er habe großen Respekt vor der Technologie, dem Innovationsgeist und der Führung des Elektroautopioniers. Vor Trump schaltete sich bereits US-Finanzminister Steven Mnuchin ein und forderte, der Bundesstaat solle tun, was immer nötig sei, damit Tesla in Kalifornien bleibe.

Musk drohte mit Verlegung des Firmensitzes
Musk hatte am Wochenende gedroht, den Konzernsitz zu verlegen, sollte er sein einziges US-Fahrzeugwerk wegen der Coronarisiken nicht wieder anfahren dürfen. Tesla werde den Unternehmenssitz und seine künftigen Programme mit sofortiger Wirkung aus Kalifornien abziehen und nach Texas oder Nevada umsiedeln. Seitdem buhlen neben Texas und Nevada auch andere Bundesstaaten darum, dass Tesla seinen Sitz dorthin verlagert. Tesla unterhält bereits eine Fabrik in China. Aktuell arbeitet der Konzern auch am Bau eines Werks im deutschen Grünheide bei Berlin, das 2021 in Betrieb gehen soll.

Für Tesla ist die Fabrik in Fremont von größter Bedeutung: Dort werden die mit Abstand meisten Fahrzeuge gebaut, während die Produktion in dem neuen zweiten Werk in China noch am Anfang steht. Der Hersteller schaffte es erst vor kurzem, nach einer langen Serie hoher Verluste stabil in die schwarzen Zahlen zu kommen und wollte heuer die Zahl von 500.000 Auslieferungen übertreffen. Musk hatte die Coronavirus-Gefahr von Anfang an heruntergespielt und vergangene Woche die Ausgehbeschränkungen im Alameda County als „faschistisch“ beschimpft.

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