Folge der Corona-Krise

Im April deutlich mehr Radfahrer in Wien unterwegs

Wien
13.05.2020 06:45

Das schöne Wetter und wohl auch die Corona-Krise haben im heurigen April zu mehr Radverkehr in Wien geführt. Laut Auswertung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) waren um ein Fünftel mehr Radfahrer in der Stadt unterwegs als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Und das, obwohl es an manchen Zählstellen sogar rückläufige Zahlen gab. Der VCÖ fordert jedenfalls Verbesserungen in der Infrastruktur.

Der Verkehrsclub hat die 13 automatischen Zählstellen der Stadt ausgewertet. Unterm Strich wurden 866.263 Biker registriert - ein Plus von 20,2 Prozent gegenüber dem April 2019. Während an den Werktagen die Zahl der Radfahrenden um sieben Prozent zunahm, betrug der Anstieg am Wochenende sogar 64 Prozent.

Dabei wurden manche Radstrecken sogar weniger frequentiert als im Vorjahres-April - auch der am stärksten befahrene Abschnitt Opernring, wo das Minus mit 143.769 Personen 2,7 Prozent betrug. In der Operngasse waren sogar um 31,5 Prozent weniger Radfahrer (75.857) unterwegs, in der Argentinierstraße um 18,2 Prozent (57.482). Der VCÖ führt das auf die infolge der Corona-Pandemie geschlossene dort gelegene Technische Universität zurück. In der Pfeilgasse in der Josefstadt gab es einen Rückgang um 13,8 Prozent auf 33.252 Radlerinnen und Radler.

Streckenweise mehr als doppelt so viele Radler unterwegs
An allen neun übrigen Messpunkten wurden Zuwächse registriert. Mehr als verdoppelt hat sich der Radverkehr am Liesingbach (plus 118,6 Prozent auf 35.631), am Donaukanal (plus 113,2 Prozent auf 95.284) und bei der Wienzeile (plus 108,2 Prozent auf 70.795). Einen deutlichen Anstieg gab es aber auch bei den grundsätzlich stark frequentierten Stellen am Praterstern, wo mit 118.840 Radfahrern um mehr als ein Drittel (plus 34,9 Prozent) mehr unterwegs waren als 2019. Auf der Lassallestraße wurden im Vormonat 106.967 Biker erfasst - um 53,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Mehr Platz für Radverkehr gefordert
In den vergangenen Wochen seien auch mehr Familien am Rad zu sehen gewesen, meinte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer: „Für Familien ist eine gute, ausreichend breite Rad-Infrastruktur, die ein angenehmes und sicheres Fahren ermöglicht, besonders wichtig. Wenn aber in Straßen parkenden Autos mehr Platz eingeräumt wird als den Familien, die Rad fahren, dann ist das weder familien- oder kinderfreundlich, noch zeitgemäß.“ Der Verkehrsclub fordert deshalb von der Stadt, Engstellen und Mängel in der Radinfrastruktur rasch zu beseitigen und dem Radverkehr mehr Platz zu geben.

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