Klagenfurt

Für Mord an Ex-Freundin 20 Jahre statt lebenslang

Kärnten
13.05.2020 10:00

- Die Strafe nach der Bluttat von Liebenfels wurde reduziert.
- Warum es bei einem Hypo-Prozess auch mal menscheln kann. 
- „Zehn Jahre Hölle!“

Zur seltenen Höchststrafe von lebenslanger Haft war im Vorjahr der 33-jährige Villacher Daniel W. verurteilt worden, nachdem er in Liebenfels seine Ex-Freundin (36) mit Dutzenden Messerstichen und mit einem Kind als Zeugen niedergemetzelt hatte. Überraschend hat das Oberlandesgericht Graz das Urteil am Dienstag doch wieder abgemildert: „Der Senat ist der Ansicht, dass 20 Jahre genug sind, da ja zudem auch eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher ausgesprochen wurde“, erklärt Sprecherin Elisabeth Dieber.

Eine andere Art von lebenslänglich verbüßt nach eigenen Angaben ein Ex-Top-Mitarbeiter der Hypo. „Ich bin zehn Jahre lang durch die Hölle gegangen“, erzählt er Richter Christian Liebhauser. „Heute bin ich 57 und bei meiner Vorgeschichte auf dem Arbeitsmarkt chancenlos.“

Der Banker hatte anno 2005 den Millionenpleite-Kredit an die Styrian Airways-Fluglinie mit auf dem Gewissen: „Hätte ich Nein gesagt, das wäre nicht gegangen - die Vorstände wollten das Geschäft, der Eigentümer. Wer war ich?“ Wie berichtet, hätte der Kärntner schon vor sieben Jahren mit Wolfgang Kulterer & Co auf der Anklagebank sitzen sollen, wurde aber verhandlungsunfähig. Heute ist er gesund und bereit, Verantwortung zu übernehmen - spät, aber immerhin. „Ja, es stimmt alles “, nickt er in Richtung Ankläger Andreas Höbl. Daher werde er 50.000 Euro Schadensgutmachung leisten; ein Tropfen auf den heißen Stein bei zwei Millionen.

Das Menschelnde wird goutiert: 18 Monate teilbedingt, also Fußfesselkandidat. Nicht rechtskräftig.

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