Neue Wege in Tirol

Vom „Partytourismus“ hin zu Natur, Sport, Erholung

Tirol
12.05.2020 15:30

Nachdem Tirol in den vergangenen Wochen viel Kritik wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus in Après-Ski-Bars einstecken musste, soll nun bis Herbst unter Führung des MCI (Management Center Innsbruck) eine Weiterentwicklung des Tiroler Tourismus erarbeitet werden. Das kündigte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Dienstag bei einer Videopressekonferenz an.

Dabei sollen Fehlentwicklungen und Bereiche, in denen es Korrekturen benötigt, aufgezeigt werden. „Ein übertriebener Partytourismus ist nicht notwendig“, betonte Platter, der meinte, dass in den vergangenen Wochen „irritierende Bilder“ aus Tirol in die Welt getragen wurden. So brauche es beispielsweise keine Tagesgäste in den Skigebieten, die mit Bussen anreisen und ausschließlich zum Feiern kommen.

Mehr Richtung Natur, Sport und Erholung
Es brauche neue Akzente im Tourismus, meinte der Landeshauptmann. Etwa einen neuen Schulterschluss zwischen Tourismus und Bevölkerung, neue Formen der Mobilität, denn die Belastung der Bevölkerung sei groß und man müsse weg von Nächtigungsrekorden, hin zu mehr Wertschöpfung. Auch Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) meinte, man müsse Richtung Erholung, Berge und Naturerlebnisse gehen. Und auch im Wintersporttourismus sollte der Fokus auf Sport und Natur liegen.

15,3 Millionen Euro Unterstützung
Zudem habe die Landesregierung in ihrer Sitzung am Dienstag eine weitere finanzielle Unterstützung in der Höhe von 15,3 Millionen Euro für den Tourismus beschlossen. Vier Millionen sollen als Ausgleich für die Kurzarbeit in den Tourismusverbänden, die vom Bund nicht abgegolten wird, herangezogen werden. Weitere vier Millionen gibt es für die Tirol Werbung, 2,3 Millionen Euro gehen in die Tourismusförderung und ein Paket in der Höhe von fünf Millionen Euro wird für Schutzhütten, Rad- und Wanderwege ausgeschüttet.

Keine Aussagen zur möglichen zweiten Welle
An einer Debatte über eine zweite Coronavirus-Welle, die laut einigen Experten im Herbst drohen und dann auch Einfluss auf die nächste Wintersaison haben könnte, wollte sich Platter nicht beteiligen. Man habe jetzt bereits Erfahrungen im Umgang mit dem Virus gesammelt, weshalb Platter davon ausging, dass man bei einem raschen Einschreiten große Isolationen wie in der Vergangenheit, verhindern könne. So werde zurzeit auch gemeinsam mit dem Bund daran gearbeitet, wie etwa mit einem Corona-Fall in einem Hotel umzugehen sei.

Wie wichtig die kommende Wintersaison für den Tiroler Tourismus ist, betonte indes Hubert Siller, Leiter des Department für Tourismus- und Freizeitwirtschaft am MCI. „Es ist schon essenziell, dass die kommende Wintersaison stattfindet. Das ist sehr, sehr wichtig“, sagte er. Sie werde zwar möglicherweise mit Einschränkungen stattfinden müssen, er hoffe aber auf keine allzu großen Behinderungen.

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