Interview

„Ich grabe meine Sorgen ein“

Vorarlberg
12.05.2020 10:14

„Sexpertin“ Barbara Balldini wurde kurz nach der Premiere ihres neuen Programms „g´hörig DURCHGEKNALLT“ von Corona eingebremst. Mit der „Krone“ hat sie über die Liebe in der Krise und ihre Existenzängste gesprochen.

Frau Balldini, was macht die Corona-Krise eigentlich mit unseren Liebesbeziehungen?

Die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich. Paare, deren Beziehung schon länger auf der Kippe steht, haben es jetzt natürlich ganz schwer. Bekanntermaßen werden ja die meisten Scheidungen nach dem Urlaub eingereicht. Der durch Corona bedingte Ausnahmezustand dauert aber noch viel länger und wirkt ungleich belastender: Man ist gezwungen, permanent aufeinander zu kleben, zudem kommen in vielen Fällen noch Existenzängste dazu, was die Aversion noch größer macht. Im Gegensatz dazu gibt’s aber auch jene Paare, die jetzt noch enger zusammenhalten und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Sogar notorische Fremdgeher besinnen sich plötzlich und erkennen, dass ihre Liebste doch die Beste von allen ist.

Letzteres könnte allerdings auch daran liegen, dass es derzeit kaum Möglichkeiten zum Fremdgehen gibt, oder?

Natürlich gibt’s aktuell Hindernisse. Aber wo ein Wille, da ein Gebüsch. Die, die es wirklich wollen, finden immer Wege. Bei den Ausreden muss man allerdings ungleich geschickter und raffinierter vorgehen.

Viele scheinen in Sachen Liebe auch auf die Online-Alternativen zurückzugreifen.

Richtig! Der Zugang zu Datings-Apps wie Tinder oder Lovoo ist um etwa 40 Prozent gestiegen. Sich kennenlernen und miteinander kommunizieren kann man immer, sogar wenn man sich nicht gleich persönlich treffen kann. Gestiegen sind auch die Klicks auf Pornoseiten - und zwar um das Vierfache! Die Webcam-Girls sind ebenfalls sehr gefragt. Das kommt allerdings nicht überraschend: Denn wenn die Welt kriselt, boomt die Sexindustrie. Die Menschen fliehen von der Realität und stürzen sich in die Lust. Wer erregt ist, blendet alles aus - da macht man sich keine Sorgen mehr um den Kontostand oder den Verlust des Arbeitsplatzes.

Wie kann man die Beziehung wieder kitten, wenn es kriselt?

Indem man sich viel Zeit nimmt und in Ruhe miteinander redet. Durch das Reden kommt man sich wieder näher.

Sie haben gerade erst damit begonnen, mit ihrem neuen Programm auf Tour zu gehen. Wie hart hat Sie die Corona-Krise persönlich getroffen?

Wir wurde mitten im Sprint eingebremst. Seit zwei Monaten sitze ich ohne Einkommen zuhause, meiner Crew geht es ebenso. Es ist sehr spannend, weil wir überhaupt nicht wissen, wann und ob es weitergeht und in welcher Form. Natürlich habe ich große Sorgen, aber die grabe ich alle in unserem Garten ein. Ich träume auch immer wieder, dass ich auf der Bühne stehe und keine Ahnung habe, was ich spielen soll. Man sieht also, die Krise geht auch an mir nicht spurlos vorbei. Anderseits habe ich ein nagelneues Programm am Start und kann sofort loslegen, sobald man mich wieder auf die Bühne lässt.

Wie füllen Sie eigentlich die Zwangspause aus?

Mir fällt immer etwas ein. Ich war zeitweise auf Instagram sehr aktiv, seit zwei Wochen bin ich aber nur noch in unserem Garten unterwegs. Außerdem mache ich ein Ernährungs- und und Sportprogramm. Ich habe schon drei Kilo runter, bis Weihnachten sollen es 20 sein! Ich werde immer knackiger - nicht zuletzt deshalb, weil es derzeit nun wirklich keine Ausreden gibt!

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