Wifo-Chef Badelt:

Nachbesserungen bei Corona-Härtefallfonds nötig

Österreich
11.05.2020 22:16

Beim Corona-Härtefallfonds für Klein- und Kleinstunternehmen werden Nachbesserungen notwendig sein, sowohl bei der Höhe als auch bei der Dauer der Hilfen, sagte Wifo-Chef Christoph Badelt am Montagabend. „Da muss man sicherlich neu dazulernen, und ich glaube, da wird es immer wieder einen Anpassungsbedarf geben“, so Badelt. Das Wifo geht zudem davon aus, „wenn die Wirtschaft einigermaßen hochfährt im Herbst, dass der Finanzminister in ungefähr vier, fünf Jahren das Budget wieder ins Gleichgewicht bringen kann“.

Man müsse anerkennen, dass für einige Hunderttausend Menschen der Einkommensersatz funktioniert habe, wie Badelt in der Talkshow „Milborn“ des Privatsenders Puls 24 sagte. Angesichts von 600.000 Arbeitslosen und 1,2 Millionen Menschen in Kurzarbeit sei der Zugang „whatever it takes“ der einzige gewesen, „der uns vor einer sozialen Katastrophe bewahrt hat, und wir müssen jetzt in die Lücken hineingeben, die‘s noch gibt“.

In der Schuldenaufnahme zur Finanzierung der Hilfsmaßnahmen sieht der Wifo-Chef kein Problem. Weil Österreich in den letzten Jahren eine sehr vernünftige Budgetpolitik betrieben habe, stehe es heute viel besser da als andere Länder, etwa Italien. Derzeit betrage die Staatsverschuldung knapp 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, „und unsere Prognose ist, dass wir bis zu zehn Prozentpunkte Staatsverschuldung hinaufgehen, wenn die Maßnahmen so umgesetzt werden, wie sie jetzt geplant sind“.

Laut WKÖ-Bankspartenobmann Andreas Treichl ist Österreich derzeit in der Situation, „dass es aufgrund seiner Bonität Schulden machen kann und dafür Geld bekommt. Österreich zahlt nichts für seine Schulden. Österreich kann jetzt eine zehnjährige Anleihe begeben und kriegt Geld dafür.“ Darum werde Österreich von der Krise wirtschaftlich nicht so hart getroffen wie etwa Italien, das 150 Prozent Staatsschulden habe und für Kredite Zinsen bezahlen müsse. „Insgesamt wird das Österreich nicht so wahnsinnig treffen, allerdings als Teil der EU kann das Ganze viel, viel ernster werden für uns, als wir glauben“, sagte Treichl.

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