Am Trail in Stattegg

Mountainbiker feilen bei uns an der Olympia-Form

Steiermark
12.05.2020 05:00

Knapp 700 Mountainbiker aus 35 Nationen hätten am Montag die UCI-EM in Stattegg eröffnen sollen - wegen Corona herrschte rund um das Zielgelände am Lässerhof aber gähnende Leere. Statt heißer Rennen schickte Organisator Jürgen Pail, Chef von Giant Stattegg (mit 800 Mitgliedern Österreichs größter Mountainbikeverein), zwei heiße Olympia-Kandidaten im Cross Country über den 4,2 km langen Trail.

Die Hoffnung stirbt bei Jürgen Pail zuletzt: „Vielleicht können wir die EM nächstes Jahr nachholen, falls die Rad-Großspiele in Minsk abgesagt werden. Sonst tragen wir 2023 oder 2024 nach. Sofern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen passen.“

„Die Absage der Heim-EM trifft uns mehr als die Absage des Weltcups und der WM“, sagen die „Lokalmatadore“ Max Foidl und Lisa Pasteiner unisono, „die EM war ja eine große Qualifikationschance für Olympia in Tokio. Und da hätten wir gerne einen Fuß in der Tür gehabt.“

Der 24-jährige Tiroler und die 20-jährige Niederösterreicherin sind mittlerweile Wahlgrazer, leben in einer Wohngemeinschaft und trainieren hier: „Die Bedingungen für den Mountainbike-Sport sind in Graz unschlagbar,“ sagt der Mann aus St. Johann, „deshalb bin ich schon viereinhalb Jahre hier. Die Trails am Plabutsch oder im Plattengebiet sind top. Man findet aber auch mit dem Straßenrad tolle Trainingsstrecken bis an die slowenische Grenze.“

„Ich finde es super, dass in Graz mit der sportwissenschaftlichen Betreuung im Sportpark ein richtiger Stützpunkt geschaffen wurde“, erklärt auch Junioren-Vizeweltmeisterin Pasteiner, die wie Foidl Heeressportlerin ist, ihren Wechsel von Payerbach am Semmering in die steirische Hauptstadt. „Graz ist zum Radfahren einfach geil. Hier brauchst du maximal eine halbe Stunde und du bist am Berg.“

Die Corona-Krise ist zwar eine Riesenkatastrophe, hat die Radfahrer im Training von allen Sportlern aber vermutlich am wenigsten eingeschränkt: „Selbst wenn man nicht aus dem Haus dürfte, braucht man für seinen Ergometer oder die Walze ja nur fünf Quadratmeter Platz“, so Pasteiner.

Trotzdem hofft das Duo, das derzeit 17 bis 20 Stunden pro Woche trainiert, dass im Radsport schnellstens wieder Normalität einkehrt. „Ab 15. Mai soll die UCI eine Entscheidung über den neuen Kalender treffen,“ sagt Pasteiner, „dann hoffen wir, dass die Reisebeschränkungen bald aufgehoben werden und wir vielleicht ab Oktober mit der Saison beginnen können.“ Dann geht’s auf Limitjagd für Tokio!

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