Höchst diszipliniert

Blumen und Masken: So brav war‘s am Muttertag

Österreich
11.05.2020 06:00

Eigenverantwortung statt Strafen oder immer neue Beschränkungen - das neue, sanftere Sprachbild der Regierung scheint beim Großteil der Bevölkerung gut anzukommen. Auch am Muttertag zeigten sich die Österreicher trotz der großen Freude bei Besuchen großteils höchst diszipliniert. Und auch das eher bewölkt-regnerische Wetter im Großteil des Landes lud dann nicht wirklich zu Ausflügen ein. Dennoch war das Wiedersehen nach langer Zeit für viele Österreicher „unbeschreiblich“.

„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man sich nach acht Wochen endlich wieder in die Arme schließen kann“, ist Sabrina Fries (28) aus dem oberösterreichischen Ried im Innkreis glücklich, dass sie am Muttertag endlich wieder ihre Mama in Deutschland besuchen konnte. Die gebürtige Deutsche litt enorm unter den strengen Grenzkontrollen. Das Gesundheitsministerium erlaubte am Sonntag, dass nahe Angehörige, die auf der anderen Seite der Grenze leben, für 48 Stunden besucht werden dürfen. Und zwar ohne, dass man danach in Heimquarantäne geschickt wird.

Besonders für Enkerln war Zeit ohne Oma und Opa schrecklich
Doch ganz problemlos gingen nicht alle Muttertagsausflüge über die Bühne. „Meine Mama durfte fast nicht über die Grenze, weil sie geheiratet hat und wir deshalb nicht mehr den gleichen Namen haben. Ich hab ihr alle Dokumente per Mail geschickt, dann hat es geklappt“, ist Verena Lindner aus Hochburg/Ach glücklich. „Besonders für meine Kinder war die Zeit ohne Oma und Opa schrecklich.“ Auch für Familie Bartscher aus dem bayrischen Eggenfelden war der Besuch bei der Oma in Österreich das Schönste seit Langem.

Trotz einiger Unverbesserlicher, wie etwa jene sorglosen Jugendgruppen ohne Masken auf der Innpromenade nahe der Universität Innsbruck, geht indessen die Zahl der Anzeigen kontinuierlich zurück. Am Samstag gab es österreichweit weniger als 100 Covid-19-Einsätze der Polizei und lediglich 50 Geldstrafen wegen fehlendem Mund-Nasen-Schutz.

Anschober warnt vor Sorglosigkeit
Zufrieden mit den Zahlen ist auch der Gesundheitsminister. Und zwar mit jenen der Infizierten. Nur noch 1262 Menschen waren am Sonntag aktiv am Coronavirus erkrankt, auch die Intensivstationen leeren sich immer weiter. Trotzdem bleibt Rudolf Anschober (Grüne) vorsichtig und warnt vor „Sorglosigkeit“ und „zu schnellen Öffnungen“.

Kronen Zeitung

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