Sechsmal alarmiert:

Christophorus 16 im Dauereinsatz

Burgenland
08.05.2020 13:01

Trotz Corona-Pandemie stehen die gelben Engel der ÖAMTC-Flugrettung weiter jeden Tag im Einsatz. Gestern hatte die Crew von Christophorus 16 aus Oberwart - der Helikopter deckt das südliche Burgenland sowie die benachbarte Steiermark ab - alle Hände voll zu tun.

Der erste Alarm des Tages erreichte die Mannschaft um kurz vor 10 Uhr. „Ein acht Jahre altes Kind hatte in einer Gemeinde im Bezirk Jennersdorf einen epileptischen Anfall erlitten“, erzählt Pilot Klaus Rainer im Gespräch mit der „Krone“.

Innerhalb von drei Minuten war der gelbe EC 135 in der Luft und nahm Kurs auf den Notfallort. „Nach der Erstversorgung durch Notarzt und Flugretter wurde der kleine Patient von unserem Team in die Kinderklinik nach Graz geflogen“, erläutert ÖAMTC-Sprecher Ralph Schüller.

Nur kurz darauf sprangen die Pager der fliegenden Retter erneut an. Auf einem Eisenbahnübergang in der Steiermark war ein Wagen von einem Regionalzug gerammt worden.

Mit einer Geschwindigkeit von rund 250 Stundenkilometern nahm der Notarzthubschrauber sofort Kurs auf die Unglücksstelle.

„Als wir dort ankamen, stellte sich heraus, dass der Lenker glücklicherweise nur leicht verletzt war. Da erhielten wir auch schon die Anfrage, ob wir einen 77-jährigen Patienten mit Herzinfarkt vom Krankenhaus in Hartberg ins Landeskrankenhaus Graz überstellen können. Die Versorgung des Autofahrers übernahm der Notarzt vom Roten Kreuz und wir starteten wieder“, schildert Pilot Rainer die dynamische Situation.

Nachdem die Besatzung diesen so genannten „Sekundärtransport“ zwischen den beiden Kliniken durchgeführt hatte, dauerte es nicht lange, bis sie zum nächsten Einsatz gerufen wurde. Wieder ging es in die Steiermark, diesmal nach Birkeld, wo ein 31 Jahre alter Mann nach einem Verkehrsunfall medizinisch versorgt und ins Unfallkrankenhaus Graz transportiert werden musste.

Der nächste Transport führte Klaus Rainer und seine Kollegen wieder ins Spital nach Hartberg. Erneut galt es, einen Patienten mit Herzinfarkt nach Graz zu überstellen.

Der letzte Einsatz des Tages war fliegerisch wie psychisch eine Herausforderung für die erfahrenen Helfer. In Fehring (Stmk.) hatte der Rottweiler eines 43-jährigen Hundehalters ein Kleinkind angefallen und am Arm schwer verletzt.

Notarzt und Flugretter kümmerten sich liebevoll um den verletzten und geschockten Zweijährigen, der nach der Erstversorgung ins Landeskrankenhaus Graz geflogen wurde. Dort wird der Bub nun auf der Kinderchirurgie behandelt. Noch sei nicht klar, ob das Kind bleibende Schäden davon tragen werde, erklärte eine Krankenhaussprecherin.

Erst um 21:27 Uhr - lange nach dem regulären Dienstschluss - kehrte Christophorus 16 zum Stützpunkt in Oberwart zurück.

Pilot Klaus Rainer zur „Krone“: „Auf diesem letzten Einsatz trugen wir beim Transport ins Krankenhaus sowie beim Rückflug zum Stützpunkt aufgrund der Dunkelheit bereits unsere Nachtsichtgeräte. Insgesamt verbrachten wir an diesem Tag mehr als vier Stunden in der Luft.“

„Diese Einsatzbilanz zeigt deutlich, dass ein funktionierendes Flugrettungssystem auch in Ausnahmezeiten wie der Corona-Krise eine wesentliche Säule der medizinischen Notfallversorgung ist“, unterstreicht Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung und selbst aktiver Einsatzpilot.

Kronen Zeitung

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