„Im Stich gelassen“

Tierrettung Oberösterreich stellt den Betrieb ein

Oberösterreich
08.05.2020 07:01

Den Verantwortlichen der Tierrettung Oberösterreich reicht es! Sie fühlen sich vom Land OÖ im Stich gelassen, die Zahlungsmoral der Menschen lasse zu Wünschen übrig und Schikanen würden an der Tagesordnung stehen. Konsequenz: Der Betrieb wurde eingestellt. Hund „Candy“ musste deshalb lange auf Hilfe warten.

Es sind traurige Worte auf der Facebook-Seite der Tierrettung OÖ, die jedem Tierfreund das Herz bluten lassen: „Die Tierrettung OÖ hat sich entschlossen, die Tätigkeiten bis auf Weiteres einzustellen. Wir bleiben ausschließlich für unsere Mitglieder tätig und werden am Telefon so gut es geht weiterhelfen.“ Doch wie konnte es so weit kommen?

„Bekommen keine Unterstützung“
Die Verantwortlichen aus Linz erklären, dass sie keinerlei Unterstützung von Stadt, Land oder Bund bekommen würden und man so keinen Verein aufrecht erhalten könne. Außerdem würden sie auf zahlreichen Rechnungen sitzen bleiben, ein Beispiel dafür: „Wir fahren schwer verletzte Tiere so rasch als möglich zum nächsten Tierarzt, teilweise sogar mit Polizeibegleitung – und trotzdem müssen wir die Radarstrafen bezahlen.“

Auch die Zahlungsmoral der Menschen, die oft unnötigerweise die Tierretter rufen, lasse zu wünschen übrig.

Hund musste warten
Die Auswirkungen des „Stopps“ der Tierrettung OÖ bekam der Belgische Schäferhund „Candy“ gleich zu spüren. Sein Herrchen liegt wegen eines Schlaganfalls im Spital, „Candy“ saß alleine in seiner Wohnung. Eine Bekannte schrieb verzweifelt auf Facebook, dass weder Polizei noch Tierheim helfen würden und sie nicht mehr wisse, was sie tun solle. Ihr Glück: Mitarbeiter der Tierrettung Freistadt sahen den Beitrag, holten den extrem schwachen Hund aus der Wohnung und pflegen ihn jetzt.

Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung

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