Noch 160 gestrandet

Steirisches Ehepaar von Kapverden heimgeholt

Steiermark
07.05.2020 14:43

Nur noch 160 rückkehrwillige Österreicher, die in der Corona-Krise in der Ferne gestrandet sind, sitzen im Ausland fest und hoffen auf ihre baldige Heimkehr. Zuletzt ist einem steirischen Ehepaar mit Hilfe des Außenministeriums und der Vertretungsbehörden in Lissabon und Luxemburg die Rückkehr in einem luxemburgischen Repatriierungsflug von den Kapverden gelungen. Die Steirer waren nach der Heimkehr in den Bezirk Leibnitz am Donnerstag voll des Lobes für die Arbeit des Außenministeriums.

Der pensionierte Geografie-Lehrer Herbert Bödendorfer verbringt mit seiner Ehefrau Eva Jahr für Jahr die Wintermonate in einem Vorort der Leibnitzer Partnerstadt Pedra Badejo auf den Kapverdischen Inseln. Das Ehepaar hat dort Einheimische zu Naturführern mitausgebildet und bietet Touristen, die an Wandertouren und Vogelschauen interessiert sind, in ihrer Finca eine Unterkunftmöglichkeit. Kurz vor Weihnachten hatten die beiden ihr Winterdomizil bezogen, am 27. März sollte es zurück nach Österreich gehen.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden dann jedoch sämtliche Flüge gestrichen, schilderte Bödendorfer am Donnerstag telefonisch der APA. Da es ihm und seiner Frau an nichts mangelte, wollten sie zunächst bis zur Wiederaufnahme des regulären Flugbetriebs ausharren. Die Situation sei dann aber „anstrengend“ geworden, sodass die beiden schließlich auf ein Angebot des Außenministeriums zurückkamen, mit einem EU-Kooperationsflug nach Europa zurückzukehren.

Binnen kürzester Zeit „alles wirklich gut“ organisiert
Die einzelnen EU-Staaten haben in den vergangenen Wochen nicht nur eigene Staatsbürger, sondern auch Bürger anderer Mitgliedstaaten mit Sonderflügen zurück auf das europäische Festland befördert. Im Fall der beiden Steirer war es eine von Luxemburg gecharterte Maschine, in der sie Platz fanden. Binnen kürzester Zeit sei „alles wirklich gut“ organisiert worden, berichtete Bödendorfer. Zumindest acht verschiedene Nationen hätten sich in dem mit 170 Personen besetzten Flieger befunden. Nach der Landung in Luxemburg wurde das Ehepaar am Mittwoch von Botschaftsmitarbeitern empfangen und mit einem Bus an die deutsche Grenze gebracht. Von dort ging es weiter nach Koblenz, wo Eva und Herbert Bödendorfer einen ICE bestiegen und per Zug über Wien zurück in die Steiermark gelangten. Am Donnerstag mähte der pensionierte Lehrer und Fotograf in seinem Garten im Bezirk Leibnitz bereits den Rasen.

„Die Zusammenarbeit von vielen verschiedenen Nationen bei der Abwicklung war beeindruckend“, stellte Bödendorfer fest. An Bord der Maschine hätten die Passagiere alle vier Stunden ihre Schutzmasken gewechselt und sich diszipliniert verhalten. „Ein großes Lob für die Leute im Außenministerium, insbesondere Ingo König von der Botschaft in Lissabon und Ursula Ferraton von der Botschaft in Luxemburg. Sie haben auch in der Nacht für uns gearbeitet“, betonte der Pädagoge abschließend.

Noch 160 Österreicher sitzen in 30 Staaten fest
Wie eine Sprecherin des Außenministeriums bekräftigte, ist man bestrebt, auch den verbliebenen 160 Österreichern zu helfen, die in 30 verschiedenen Staaten festsitzen und heimkehren wollen. Daneben gibt es neben Auslandsösterreichern, die ihren Lebensmittelpunkt in der Ferne haben, aber auch Reisende oder Austauschstudenten, die das Abflauen der Corona-Pandemie abwarten wollen und vorerst kein Interesse an einer Rückkehr haben.

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