Saisonstart am 15. Mai

Hoffnungsschimmer für Tirols Hüttenwirte

Tirol
07.05.2020 07:00

Demnächst startet die Hüttensaison, aber die Hüttenwirte haben noch keine konkreten Sicherheitsvorgaben bekommen. Gestern kam aber langsam Bewegung in die Sache.

Mitte Mai öffnen traditionsgemäß die ersten Hütten in Tirol die Tore. Dies ist auch heuer nicht anders, denn Gastbetriebe dürfen bekanntlich ab 15. Mai aufsperren. „Wir starten die Sommersaison an diesem Tag“, kündigt auch Andreas Rauth, Wirt der Rauthhütte in der Leutasch, an. Für den Gastronomiebetrieb sind die Rahmenbedingungen klar. „Der Abstand von einem Meter zwischen den Tischen stellt kein Problem dar, die Maskenpficht ebenfalls nicht. Allerdings haben wir von keiner Seite bisher Informationen erhalten, unter welchen Voraussetzungen Nächtigungsgäste aufgenommen werden können“, kritisiert er.

Ministerium schwieg
Beim Österreichischen Alpenverein weiß man, dass die Hüttenwirte quasi auf Nadeln sitzen. „Bereits am 17. April haben wir beim Tourismusministerium um Informationen angefragt, lange aber keine Antwort bekommen“, sagt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten im ÖAV. Regelmäßig wurde urgiert, einige Wochen gab es allerdings überhaupt keine Antwort.Dabei bräuchten die Alpenvereinsektionen und Wirte dringend gesetzliche Vorgaben. Dazu Kapelari: „Sie müssen sich rechtzeitig mit Lebensmitteln eindecken, Versorgungsflüge organisieren, vermutlich Umbauten durchführen und Personal rekrutieren. Seit Wochen hängen sie in der Luft.“

Leitlinien erarbeitet
Der Alpenverein hat selbst gewisse Leitlinien erarbeitet und dem Ministerium übermittelt, damit Nächtigungen auf den Hütten ab 29. Mai, wenn auch die Hotels aufsperren dürfen, möglich sind. „Es wird Übernachtungen nur mit Reservierung geben, die Gruppen müssen bei der Anfrage Auskunft geben, ob alle Gäste aus ein und demselben Haushalt stammen“, informiert Kapelari.

Risikogemeinschaften
Am Mittwoch sickerten dann Infos aus Wien durch, die nicht nur Kapelari, sondern ebenfalls die Tiroler Hüttenwirte zuversichtlich stimmen und einige Unklarheiten beseitigen dürften - speziell, was die Übernachtungen in den Matratzenlagern betrifft. Dort liegen die Gäste üblicherweise sehr knapp nebeneinander. „Ähnlich wie im Restaurant, wo bis zu vier Erwachsene an einem Tisch sitzen dürfen, werden wohl sogenannte Risikogemeinschaften in den Lagern erlaubt sein“, erfuhr Kapelari. „Wir sind insgesamt den Betrieben im Tal gleichgestellt, die entsprechende Verordnung soll in der kommenden Woche auf dem Tisch liegen.“

Große Herausforderung
Hoffnung auf Rechtssicherheit hat damit auch Thomas Fankhauser, Wirt der Franz-Senn-Hütte im Stubai. Rund 160 Schlafplätze bietet das Flaggschiff der ÖAV-Sektion Innsbruck. Die Hälfte davon sind Lager. In jedem Fall stehen er und sein Team vor einer großen Herausforderung. Fankhauser plant, in der zweiten Junihälfte zwei Wochenenden ausschließlich für Tagesbesucher zu öffnen, um die Auslastung ohne Gäste aus Deutschland auszuloten. „Denn das Angebot in Tirol an Hütten und Almen ist enorm“, weiß er. Er will im Sommer 2020 jedenfalls den einheimischen Gästen und Familien Priorität einräumen – selbst dann, wenn Buchungen aus dem Ausland vorliegen.

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