SPÖ-Befragung

Doskozil: „Weiß selbst nicht, was passieren wird“

Politik
06.05.2020 08:29

Heute Vormittag wird das Ergebnis der SPÖ-Mitgliederbefragung präsentiert - die brisanteste Frage darin ist wohl, ob Parteichefin Pamela Rendi-Wagner noch die Unterstützung der Sozialdemokraten hat. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil verriet am Dienstagabend in der ORF-Sendung „Report“, er selbst kenne das Resultat noch nicht - er zeigte sich jedoch davon überzeugt, dass die Medizinerin an der Parteispitze bleiben wird.

Noch ist das Ergebnis der Befragung ein wohlgehütetes Geheimnis - auch Rendi-Wagner soll es erst kurz vor der Präsentation erfahren, hieß es im Vorfeld. Doskozil betonte, er werde am Mittwoch um 11 Uhr informiert. „Ich weiß nicht, was morgen passieren wird“, konzedierte der burgenländische Landeshauptmann. „Ich gehe davon aus, dass auch morgen und übermorgen Pamela Reni-Wagner unsere Spitzenkandidatin ist“, stellte er allerdings klar.

Dass sie sich öffentlich keine Latte gesetzt hatte, bei welchem Ergebnis sie im Amt verbleibt, kann Doskozil nachvollziehen „Jeder muss das für sich selbst entscheiden“, meinte er. „Rendi-Wagner macht hier nicht den gleichen Fehler, den Franz Voves vor wenigen Jahren gemacht hatte“, spielte er auf den Rücktritt des steirischen Landeshauptmanns an, nachdem er die sich selbst gesetzte 30-Prozent-Marke bei der Landtagswahl nicht erreicht hatte.

Inhaltlich sei er nicht immer auf einer Linie mit der Medizinerin, räumte Doskozil ein: „Ich bin unglücklich mit der Debatte über die 30-Stunden-Woche.“ Ihm wäre eine Diskussion über einen Mindestlohn lieber. Er stehe jedoch voll und ganz hinter der Parteichefin. Über bestimmte Themen in der Partei zu debattieren, müsse allerdings erlaubt sein.

Er hält diese Forderung trotz der angeschlagenen Wirtschaftslage durch die Corona-Pandemie realistisch und verwies auf die milliardenschweren Hilfspakete der Regierung für die Wirtschaft. „Wenn man etwas gibt, muss man auch etwas zurückbekommen“, so Doskozil. Besonders für kritische Bereiche sei das wichtiger denn je: „Ich muss national die Pflege sicherstellen können“, meinte der Landeshauptmann.

Weitere Stimmband-OP: Mediziner rieten zu Berufswechsel
Es war das erste Interview, nachdem sich Doskozil einer weiteren Stimmbandoperation unterzogen hatte. „Die Stimme muss sich natürlich erst entwickeln“, erklärte der rote Landeschef. Er habe eine schwierige Operationsmethode gewählt, der Eingriff sei allerdings gut verlaufen. Ärzte hätten ihm dennoch geraten, er solle einen Berufswechsel in Erwägung ziehen, in dem er nicht so viel sprechen muss. Das komme allerdings für ihn nicht infrage.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hofft übrigens auf eine Zweidrittelmehrheit der Parteichefin. Rendi-Wagner hatte öffentlich kein anvisiertes Ergebnis kundgetan - es wird jedoch angenommen, dass für sie eine knappe Mehrheit nicht ausreicht, um an der Spitze der Sozialdemokraten zu bleiben.

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