Werbekampagne läuft an

Land will jetzt auf Inlandstouristen setzen

Salzburg
05.05.2020 16:30

Das Land Salzburg setzt in der anstehenden Sommersaison vor allem auf Gäste aus dem Inland. Mit einer Werbekampagne sollen jene zwei Drittel der Österreicher angesprochen werden, die ihren Haupturlaub normalerweise im Ausland verbringen. „Das ist ein Potenzial, das wir nun nutzen möchten“, sagte Tourismusreferent und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Dienstag bei einem Pressegespräch.

Neben den Bemühungen am Inlandsmarkt soll die Werbeoffensive auch auf Deutschland und Tschechien ausgeweitet werden - vorbehaltlich, dass die Grenzen zeitgerecht wieder geöffnet werden. „Ich bin hier vorsichtig zuversichtlich“, erklärte Haslauer. „Das wird es aber realistisch gesehen für den Sommer gewesen sein.“ Er rechne nämlich nicht damit, dass Touristen aus anderen wichtigen Märkten wie Italien, den Benelux-Staaten oder England kommen werden können.

Für die neue Inlandkampagne wird die Salzburger Land Tourismus GmbH (SLTG) mit zwei Millionen Euro Extrabudget ausgestattet. Außerdem werden für Fernmärkte vorgesehene Gelder umgeschichtet. Ob Urlauber aus Österreich die Buchungsverluste aus dem Ausland abfedern können, ist schwer vorherzusagen: „Die Planbarkeit bis aufs Letzte ist nicht möglich“, räumte SLTG-Geschäftsführer Leo Bauernberger ein. Noch sei unklar, wie sich Arbeitslosigkeit und Einkommenseinbußen auswirken werden und wie viele Menschen tatsächlich vom geplanten Auslandsurlaub in den Inlandsurlaub wechseln. „Wichtig wird auch die Sicherheit am Urlaubsort sein, wie Hygiene und Abstandsregelungen im Hotel und bei den Attraktionen umgesetzt werden.“

Optimistisch stimmt Bauernberger eine aktuelle Umfrage der Österreich Werbung und der Bundesländer. „62 Prozent der Befragten haben gesagt, so viel Urlaub machen zu wollen, wie im vergangenen Jahr. Neun Prozent sagten sogar, sie wollen mehr Urlaub machen.“ Zahlreiche Betriebe im Land würden sich mittlerweile auf das Aufsperren freuen. Nachsatz: „Auch wenn viele nicht wissen, ob die Auslastung ausreicht, um die Kosten zu decken.“

Weil Hoteliers und Zimmervermieter immer noch nicht wissen, unter welchen Auflagen sie ab dem 29. Mai aufsperren dürfen, forderte Haslauer heute Planungssicherheit: „Die Unternehmen brauchen Klarheit, welche Maßnahmen erforderlich sein werden. Entscheidungszyklen von 14 Tagen sind zu kurz.“ Der Landeshauptmann drängte zugleich darauf, die Maßnahmen auch für die Seilbahnwirtschaft und die Kultureinrichtungen im Land frühestmöglich festzulegen.

„Nur mit den Inländer-Nächtigungen wird es für die Betriebe sehr schwer“, betonte Haslauer. Die Unklarheit über die Grenzöffnungen würden aber zu paradoxen Situationen führen. „Die deutschen Gäste wollen reisen und steigen von ihren Buchungen nicht herunter, parallel dazu aber laufen bereits viele Inlandsanfragen, wo Gäste vertröstet werden müssen.“

Laut Land stehen in Salzburg derzeit rund 230.000 Betten leer. Im Sommer 2019 verzeichnete Salzburg 13,2 Millionen Nächtigungen. Die größte Gruppe machten dabei die deutschen Touristen mit einem Marktanteil von 40 Prozent aus, gleich gefolgt von den Österreichern mit 23 Prozent.

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