Am Markt, im Bus ...

Künstliche Intelligenz überwacht Abstandspflicht

Digital
05.05.2020 12:25

Die französische Mittelmeermetropole Cannes setzt bei der Überwachung der Corona-Auflagen im öffentlichen Raum auf Videoüberwachung mit vernetzten Kameras und Künstlicher Intelligenz (KI). Verstöße meldet das System vollautomatisch an die Stadtverwaltung und die Polizei. Vorbild für andere französische Städte oder Datenschutz-Risiko?

Nächste Woche soll der Lockdown in Cannes gelockert werden. Bei der Überwachung der Abstandspflicht und Maskennutzung im öffentlichen Raum will die Stadt im großen Stil auf Kameras setzen. Sie sollen von der französischen Firma Datakalab mit KI-Systemen aufgerüstet werden, die checken, ob die Bürger genug Abstand halten und Mundschutz tragen.

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Es werden keine Bilder gespeichert oder übertragen, womit sichergestellt ist, dass persönliche Informationen geschützt sind.

KI-Start-up Datakalab

Das verletze keine EU-Datenschutzbestimmungen, betont man bei Datakalab. „Es werden keine Bilder gespeichert oder übertragen, womit sichergestellt ist, dass persönliche Informationen geschützt sind“, hieß es in der Bekanntgabe der Kooperation des Start-ups mit der Stadtverwaltung. Auch David Lisnard, Bürgermeister von Cannes, betont gegenüber der BBC: „Diese Technologie identifiziert die Menschen nicht, sondern gibt uns nur mathematische Analysen, um die Bedürfnisse der Menschen zu kennen.“

Datenschützer besorgt wegen intensiver Überwachung
Ähnliche Technologien kommen in vielen von der Covid-19-Pandemie betroffenen Regionen zum Einsatz - zur Sorge von Datenschützern. Bei Datakalab betont man, bei seiner Nachrüstlösung für Überwachungskameras im öffentlichen Raum, in Einkaufszentren, Spitälern, auf Märkten oder in Öffis komme keine Gesichtserkennung wie in China zum Einsatz. Es werde nur der Abstand und die Maskennutzung überwacht, Verstöße werden automatisch Polizei und Stadtverwaltung gemeldet.

In Frankreich herrscht seit 17. März eine Ausgangssperre. Die Wohnung dürfen Franzosen nur für wichtige Besorgungen verlassen und müssen ein Formular mitführen, in dem sie den Grund eintragen müssen, wieso sie draußen sind. Ab 11. Mai wird diese Regelung gelockert, es herrscht jedoch ein Meter Abstandspflicht und die Empfehlung, Schutzmasken zu tragen. Die Einhaltung dieser Auflagen will man in Cannes unter anderem mit der Datakalab-KI überwachen. Ob dem Beispiel andere französische Städte folgen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

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