Ist die Gefahr von Anschlägen angesichts von Ausgangsbeschränkungen während der Corona-Pandemie gesunken? Mitnichten! So warnt zumindest der international bekannte Terrorexperte Nicolas Stockhammer von der Universität Wien und legt in seiner Analyse für die „Krone“ die wissenschaftlichen Hintergründe dar.
„Im Windschatten der Covid-19-Pandemie braut sich eine neue terroristische Bedrohung für Europa zusammen. Während global die meisten Staaten unmittelbar damit beschäftigt sind, das Virus einzudämmen und nachhaltige Schäden zu begrenzen, versuchen dschihadistische Organisationen - wie der vielerorts tot geglaubte sogenannte Islamische Staat - Kapital aus dieser Misere zu schlagen“, gibt Nicolas Stockhammer vom Institut für Rechtsphilosophie an der Uni Wien als Warnung aus.
„Günstiger Zeitpunkt für Anschlag“
In der IS-Propaganda werde Corona als der „schlimmste Albtraum der Kreuzfahrer“ tituliert. In einem aktuellen „Propaganda-Newsletter“ wurde, laut dem österreichischen Forscher, die Botschaft ausgeschickt, dass nun „ein günstiger Zeitpunkt für einen Anschlag“ sei.
Zwar dürften größere Menschenansammlungen auch in naher Zukunft als „einfache Ziele“ wegfallen, andererseits würde „der Fokus der europäischen Sicherheitsbehörden nun mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf Terrorismusbekämpfung liegen“. Kapazitäten werden zur Bekämpfung des Virus benötigt, so Stockhammer.
Die heimischen Sicherheitsbehörden warnen indes weiter vor Panik. Die Verfassungsschützer seien gewappnet.
Gregor Brandl, Kronen Zeitung
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