Expertenurteil:

Blasmusikinstrumente sind keine Virenschleudern

Salzburg
04.05.2020 07:00

Die Corona-Krise ließ auch die Blasmusik verstummen. Gemeinsame Proben konnten höchstens virtuell stattfinden. Jetzt ist von Aufbruch zu hören. Der Verband kämpft aber noch gegen einige Grauzonen und gegen ein Vorurteil, dass Blasinstrumente zu den Virenschleudern zählen könnten.

Blechbläser erzeugen mit ihren Lippen Schwingungen. Im Instrument entsteht dadurch ein Luftfluss, der bei einer Trompete schon einmal bis zu 40 Liter pro Minute betragen kann. Die Strömungsgeschwindigkeit ist aber gering, beträgt weniger als zwei Kilometer pro Stunde. Der Wiener Universitätsprofessor Wilfried Kausel berechnete jetzt in einer Expertise, ob Blasinstrumente in der Corona-Krise ein zusätzliches Risiko sein könnten. Sein Urteil ist klar: „Beim Spielen von Blasinstrumenten passiert nicht mehr als beim normalen Atmen.“ Einzige Einschränkung: Das Schmettern, wo Schockwellen im Instrument entstehen, sollte eher vermieden werden.

Und wann können Salzburgs Blasmusiker endlich wieder ihre Mundstücke anlegen? „Es gibt noch immer viele offene Fragen“, spricht Matthäus Rieger, Obmann im Salzburger Verband, von Grauzonen, die vor allem auch das Probengeschehen in den einzelnen Kapellen betreffen. Kleingruppen bis zu zehn Personen sind grundsätzlich erlaubt, die Regelung bringt viele Gruppen aber an ihre Raumgrenzen. Unzählige Großveranstaltungen wie Musik in kleinen Gruppen mussten abgesagt werden. Es gibt vorerst keine Ehrungen, auch keine Urkunden werden verteilt.

Erste „Feuertaufe“ mit neuen Auflagen: Einzelne Ensembles spielten schon am 1. Mai auf unterschiedlichen Plätzen auf.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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