Spinnentier aus Afrika

Kontrollen fehlen: Die Riesenzecke bereitet Sorge

Steiermark
04.05.2020 07:00

Hundebesitzer haben den besten Indikator - und der zeigt: Die Zecken sind, bedingt durch den milden Winter, im Moment stark zu bemerken. Wobei sich heuer in der Steiermark eine ungewöhnliche Impfsituation ergibt - und die eingeschleppte, nicht unbedenkliche Südliche Riesenzecke vielleicht schon in den Büschen lauert.

Die Steirer gehören ja in manchen Bereichen, siehe Grippeschutz, nicht gerade zu den impffreudigsten Österreichern. Mit Ausnahme der Zeckenimpfung, „da ist die Impfrate mit 79 Prozent hoch“, weiß der steirische Apothekerkammerchef Gerhard Kobinger.

Wegen Corona gibt es 2020 aber eine Sondersituation: „Die meisten Steirer, 44 Prozent, gehen sonst im März und April zum Impfen - heuer ist die Rate durch die Ausnahmesituation deutlich geringer.“ Die Aktion mit Zuschuss läuft aber bis Ende August. Vor Borreliose schützt die Impfung jedoch nicht.

Dem milden Winter ist geschuldet, dass die Zecken heuer überproportional vorhanden sind. „Das wird die neue Realität“, ist Christian Komposch vom Ökoteam Graz überzeugt. „Je wärmer, desto aktiver bleibt die Zecke und desto mehr Wirte, wie die Maus, hat sie zur Verfügung. Sie kann also schon mit einer hohen Grundpopulation starten.“

Sie lauert aber nicht, wie oft angenommen, auf Bäumen auf Opfer, sondern sitzt vermehrt auf Grashalmen (also auch in Gärten), wo sie sich dann abstreifen lässt.

Fehlende Kontrollen für Experten „bedenklich“
Im Gegensatz zur - im „blutleeren“ Zustand bis zu acht Millimeter langen - Südlichen Riesenzecke, die ihre Wirte über die Wärme ausmachen und anlaufen kann! Dass es von dem eingeschleppten Spinnentier, das aus Nordafrika stammt, noch keinen Nachweis in der Steiermark gibt, sieht Fachmann Komposch weniger als Beweis, dass es sie bei uns gar nicht gibt - sondern er vermutet, dass Kontrolle und Monitoring fehlen.

„Das halte ich für bedenklich. Die Riesenzecke überträgt nämlich das Krim-Kongo-Fieber und andere Viruserkrankungen. Man müsste dem jetzt schon nachgehen - nicht erst, wenn jemand erkrankt ist!“

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