"Bedenkliche" Objekte

Raubkunst – nach Herkunft wird oft jahrelang geforscht

Steiermark
11.08.2010 18:09
Bei der Restitution von Kunstwerken nimmt das Universalmuseum Joanneum eine Vorreiterrolle ein. Seit 1999 erforscht man die Herkunft von Kunstwerken und gibt "eindeutig bedenkliche" Objekte wenn möglich zurück. In 28 Fällen ist das seit dem Jahr 2000 geglückt. Nachzulesen ist das alles im erstmals veröffentlichten Restitutionsbericht.

Die Beschlagnahme von zwei Schiele-Bildern 1998 in New York sorgte hierzulande für eine neue Einstellung in Sachen Raubkunst. Ein Bundesgesetz folgte ebenso wie der Auftrag zur Erforschung der Herkunft von Kunstwerken.

Geschichte mit offenem Ende
In der Steiermark gründete das Joanneum bereits 1998 den Arbeitskreis "Erwerbungen und Rückstellungen aus jüdischem Besitz 1938 bis 1955". Ende 1999 konnte der Landesregierung ein 400-seitiger Bericht über die Erkenntnisse desselben vorgelegt werden. Aufgrund dieses Restitutionsberichts wurden die Rückgaberegelungen festgesetzt und noch im gleichen Monat die ersten Werke retourniert. Der Bericht, der nun ergänzt veröffentlicht wird, ist noch lange nicht abgeschlossen "und wird es wohl auch nie sein", betont Karin Leitner-Ruhe, die Leiterin der Resitutionstelle am Universalmuseum Joanneum.

Manchmal dauert es Jahre, bis man die Herkunft eines Objekts rekonstruieren oder Erben finden kann. Obwohl die Forschung heute durch das Internet viel einfacher ist, ist die Provenienz bei 49 Werken noch ungeklärt. In Deutschland und Österreich arbeiten gut 180 Personen gut vernetzt daran. Probleme bei der Restitution gibt es auch sonst - wie beim Gemälde "Landhaushof" von Rudolf von Alt, wo sich sechs Erben seit Jahren nicht einigen können, ähnlich ergeht es dem "Spanischen Jüngling" aus der Alten Galerie.

von Michaela Reichart, "Steirerkrone"
Bild: Karin Leitner-Ruhe und Monika Binder-Krieglstein (von links) stellen am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Außenstelle des Joanneums, Weinzöttlstraße 16, den Restitutionsbericht der Öffentlichkeit vor.

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