Mit strengen Auflagen:

Friseure starten jetzt durch

Salzburg
03.05.2020 10:00

Große Erleichterung in den Salzburger Friseursalons: Am Samstag war der Ansturm groß. 

An ihr Gesichtsvisier muss sich Friseurin Barbara Weissacher aus Taxenbach erst gewöhnen. Sie ist aber vor allem eines: Unendlich dankbar, dass die schlimmste Durststrecke erst einmal geschafft ist. „Es geht ums Überleben“, sagt sie nachdenklich. Vor sieben Jahren bezog sie ihr Geschäft direkt an der Bundesstraße in Taxenbach, investierte viel. Große Finanzpolster fehlen kleinen Unternehmerinnen wie ihr. 1000 Euro aus dem Härtefonds dämpften nur die akuten Probleme. Jetzt will sie mit neuer Energei durchstarten. Das Plexiglas-Visier sei beim Haareschneiden und Färben besser geeignet, als der Mund-Nasen-Schutz, meint sie. „Wir kommunizieren viel mit den Kunden, da wird die Maske schnell feucht.“ Auch Bartpflege ist in Österreich jetzt wieder erlaubt.

Für die Arbeit so nah am Gesicht tragen Barbara und ihre Mitarbeiterin Maske und Visier. Nobel-Figaro „Sturmmayr“ hält es genauso. „Wir sind ohnehin nicht auf Bartpflege spezialisiert“, betont Filialchefin Silvia Detki im Europark. Herrenfriseur Abdulrahman Seifo verzichtet dagegen ganz auf das Schneiden, Trimmen und die Pflege der Bärte seiner Kunden. „Wir schneiden die Bärte mit Messern, die sind schwerer zu desinfizieren“, schildert Seifo. Nicht nur vor Seifos Salon in Salzburg-Lehen bildeten sich am Samstag schon in aller Früh Warteschlangen. „Ich bin seit 5.30 Uhr da, bis 20 Uhr kommen Kunden“, erzählt Marija, Chefin im Salon „M.M Kopfsache“ in Salzburg-Itzling. Sie sperrte ihr Geschäft erst im Dezember auf, dann bremste Corona ihren Elan: „Es war hart. Wir haben ja von heute auf morgen zusperren müssen.“

Ulrike Liberda von „Die Friseurin“ in St. Michael wurde sogar schon in aller Früh vor der Tür erwartet: Zwei männliche Kunden tarnten sich mit langen Perücken und kochten für die Friseurin Kaffee. „Lachen ist auch jetzt erlaubt“, freute sich Liberda über die Geste. Dank war zu spüren: „Die Leute sind mit kleinen Geschenken gekommen.“ Es gehe um Wertschätzung.

Hygieneauflagen wie häufiges Lüften oder Desinfizieren nehmen alle sehr Ernst.

Genervt vom täglichen Kampf mit ihren Haaren waren unzählige Kunden. Besonders dringend? „Das Nachfärben beim Haaransatz“, meint Friseurin Barbara Weissacher. Auch die Männer würden zu den besonders ungeduldigen Kunden zählen, sagen die Friseurinnen mit Augenzwinkern.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
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