Jobs in Gefahr:

Wirbel um Kurzarbeit bei den Tourismusverbänden

Oberösterreich
03.05.2020 19:00

Obwohl kaum Arbeit ansteht, heißt es ab morgen, Montag, für viele Mitarbeiter der 20 Tourismusverbände des Landes zurück ins Büro. „Wir hängen völlig in der Luft. Niemand weiß, ob Kurzarbeit erlaubt ist oder nicht. Einige Zusagen des AMS für Kurzarbeit wurden mittlerweile auch schon wieder zurückgenommen“, rätselt Hans Wieser vom Wolfgangsee Tourismus, wo seit 16. März Kurzarbeit gilt.

Völlig unklare Lage
Der Grund für die völlig unklare Lage liegt darin, dass die Verbände als Körperschaft öffentlichen Rechts gelten und deshalb für die Kurzarbeits-Regelung nicht in Frage kommen. Viele der Verbände haben aber Strukturen einer GmbH.

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Unsere Mitarbeiter sind seit 16. März in Kurzarbeit. Ich habe dazu 60 Anfragen gestellt und noch keine Antwort erhalten.

Peter Jungreithmair, Wels Touristik und Marketing GmbH

„Seit 16. März sind die Mitarbeiter nun großteils daheim. Ich habe aber rund 60-mal angefragt, ob wir in Kurzarbeit gehen können. Eine Antwort habe ich noch nicht bekommen“, sitzt auch Peter Jungreithmair von der Wels Marketing und Touristik GmbH auf Nadeln.

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Wir fühlen uns ziemlich verschaukelt. Viele positive Bescheide wurden in der letzten Woche wieder revidiert.

Michael Spechtenhauser, Salzkammergut Tourismus Marketing GmbH

„Verschaukelt“ fühlt sich etwa Michael Spechtenhauser, Geschäftsführer der Salzkammergut Tourismus Marketing GmbH. „Weil positive Bescheide, etwa für den Tourismusverband Inneres Salzkammergut mit 21 Mitarbeitern in Kurzarbeit, revidiert wurden!“

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Wenn kein Geld vom AMS fließen sollte, drohen bei einigen Verbänden schlimmstenfalls auch Kündigungen.

Hans Wieser, Wolfgangsee Tourismus

Kündigungen drohen
Spechtenhauser schließt eine „Teillösung“ nicht aus. Der Prozentsatz an genehmigter Kurzarbeit soll sich an jenem orientieren, in welchem jeder Verband Einnahmen erwirtschaftet. Dazu zählen weder die Ortstaxe noch Interessensbeiträge der Mitglieder. Spechtenhauser: „Mehr wie zehn Prozent Kurzarbeit werden sich so nicht ausgehen!“ Deshalb warnt Hans Wieser: „Fließt kein AMS-Geld, drohen schlimmstenfalls Kündigungen.“

Warten auf Lösung vom Bund
Tourismus-Landesrat Markus Achleitner (VP) ist alarmiert: „Es gibt hier österreichweit derzeit keine einheitliche Vorgangsweise. Wir haben daher in einem Schulterschluss der Tourismusreferenten aller Bundesländer den Bund aufgefordert, die Kurzarbeitsregelung für die Verbände zu ermöglichen – wir warten auf eine Lösung!“

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