„Bis Ende des Jahres wird es ein Viertel der Gastronomen nicht mehr geben.“ - Dieses Horrorbild zeichnet Spartenobmann Klaus Friedl. Besonders kleine Kaffeehäuser und Stehcafés würden sich mit den Sicherheitsvorgaben, die ab 15. Mai gelten, sehr schwer tun. Gerade Graz hat viele dieser charmanten Mini-Lokale.
Auf winzige 36 Quadratmeter (inklusive Toilette) erstreckt sich das „Café T.H.“, das es schon im Jahr 1950 auf dem Franziskanerplatz gegeben hat. Gerade dieses Intime, Kuschelige lieben die vielen Stammgäste, die vor allem die Theke bevölkern.
„Keine Ahnung wie das funktionieren soll“
Und genau das ist es, was in absehbarer Zukunft gar nicht mehr geht. „Ich hab’ keine Ahnung, wie das funktionieren soll“, ist Betreiber Damir Matic mutlos. „Ich kann nur alles auf den Gastgarten setzen und darauf hoffen, dass ein warmer Sommer mit lauschigen Abenden das Ärgste abfängt.“
Und er fühlt sich im Stich gelassen: „Es gibt zu wenig Information. Im Garten hab’ ich Stehtische - darf man die denn nutzen?“ Ob er so überhaupt aufsperren wolle? „Muss ich. Ich habe seit Wochen keine Einnahmen, nur die Kosten. Ich kann nur auf den Garten und meine Gäste hoffen.“
„Studenten fallen weg“
So hält es auch Gerfried Schraußer, der in seiner winzigen „Kaffeesiederei“ in der Mozartgasse Platz für 35 Gäste hat - den neuen Regelungen nach werden es höchstens 15 sein. Ihn trifft es doppelt, „weil ja auch die Studenten ausfallen“.
Drama für Nachtlokale
Franz Adelgasser vom bekannten „Mike’s Café“ auf dem Lendplatz freut sich aufs Aufsperren, „meine Leute rufen schon ständig an und können es kaum erwarten - ein tolles Gefühl für einen Gastronomen“. Aber auch hier spielt sich sonst alles an der Bar ab, die „Hütte“ ist speziell an den Abenden mit Livemusik voll. Beides gibt es in absehbarer Zukunft nicht, dafür aber eine Sperrstunde um 23 Uhr. Ein Drama für ein Lokal, das sonst bis zwei Uhr in der Früh offen hält.
„Wir nutzen jede Ecke“
Auch Michael Pendl, der mit Gerald Hafner im charmanten Bistro „La Mur“ in der Sackstraße französische Leckerbissen und Getränke serviert, setzt alle Hoffnungen auf den Garten. „Wir bereiten ihn mit Hochdruck vor und nutzen jede Ecke.“
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