Strenge Auflagen:

Lockerung für Besuche im Seniorenheim fix

Salzburg
02.05.2020 09:00
Es war für die ältere Generation und ihre Familien eine schmerzvolle Durststrecke: Viele haben ihre Liebsten seit Wochen nicht mehr persönlich, sondern höchstens auf Bildschirmen gesehen. Ab Montag gibt es eine erste Lockerung. Oberndorf hat das längst umgesetzt. Es wird Kritik an der Vorgangsweise des Landes laut.

Bilder aus Belgien, wo Angehörige gar per Kran ans Fenster eines Seniorenheimes gehoben wurden, führen vor Augen, wie viel Erfindergeist jetzt gefragt ist. Ältere Menschen aus den Risikogruppen in den Betreuungseinrichtungen sehnen Kontakte zu ihren Lieben herbei.

Sabine Prügger, sie leitet die Seniorenwohnheime in Oberndorf und Bürmoos, zerbrach sich schon zu Ostern den Kopf darüber, wie sichere Kontakte mit den Familien am besten ermöglicht werden können. „Wir haben im Garten einen Bereich abgetrennt“, erzählt sie. In der Verwaltung liegt ein Kalender, wo sich Angehörige für Besuche aus der Distanz anmelden können. Jetzt wird auch noch ein überdachter Bereich auf der Terrasse für Regentage reserviert.

Vorwurf ans Land, dass ein Fahrplan fehle


„Wir haben das, was das Land jetzt vorschreibt, längstens umgesetzt“, meint der Oberndorfer Bürgermeister Georg Djundja und kritisiert, dass das Land zu spät reagiere. Auch FP-Chefin Marlene Svazek vermisst einen Fahrplan: „Es fehlt immer noch an Schutzausrüstung, obwohl die Besuchsverbote jetzt aufgehoben werden sollen.“ Ein Blick nach Oberndorf zeigt: Masken sind nach wie vor in sehr begrenzter Anzahl verfügbar. „Sollten wir aber einen Fall haben, hat uns das Land zugesichert, dass aufgestockt wird“, so Prügger.

Es gab bei ihr im Haus viele berührende Szenen: Im Foyer steht eine Tafel mit Kinderzeichnungen, eine Box für Geschenke steht gleich bei der Tür. Prügger: „Ich bin seit 13 Jahren Leiterin. Für uns ist das jetzt sicher die fordernste Zeit.“ Im Garten spielten schon eine Band oder ein Orgelspieler auf, sogar eine Diamantene Hochzeit wurde gefeiert. Die Leiterin betont, dass reguläre Besuche auch ab Montag noch nicht möglich sind.

Von Garten-Inseln bis zum Plauderzaun
Zu den Vorzeige-Häusern gehört auch das Seniorenwohnheim in Bischofshofen: „Fensterln“ sei jetzt erlaubt, heißt es. Der Wirtschaftshof half beim Gestalten der Besucherzonen. Auch ein eigens errichteter „Plauderzaun“ kann genutzt werden.

Das Land gab nun Richtlinien heraus, die ab Montag gelten sollen (Infokasten). Kritik wird an der Kurzfristigkeit der Verordnungen laut. Auch der Grödiger Ortschef Herbert Schober kann da nur den Kopf schütteln. „Wir erfahren alles nur aus den Medien“, kritisiert er. Besuche sind in Grödig vorerst noch nicht möglich.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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