Grosz in Rage

Causa SPÖ-Stiftung wird erst nach der Wahl verhandelt

Steiermark
11.08.2010 18:11
Alle Stoßgebete der politischen Mitbewerber sind umsonst gewesen: Landeshauptmann Franz Voves braucht in der leidigen Causa SPÖ-Privatstiftung doch nicht vor dem Landtagswahltermin am 26. September auszusagen.

Die Gerichtsbarkeit, in diesem Fall das Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz, hatte die erste Hauptverhandlung für den 8. Oktober, 10.00 Uhr, anberaumt. Ob Justitia - die ja bekanntlich (um bei der Wahrheitsfindung ohne Ansehen der Person zu entscheiden) blind sein soll - vielleicht doch ein Aug' aufgerissen und in Richtung Wahltermin geblinzelt hat, sei dahingestellt.

Grosz beschimpft Voves als "feiges Weichei"
Der von den roten Stiftungsvorständen geklagte Gerald Grosz (BZÖ) jedenfalls kriegt sich gar nicht mehr ein: "Diese Strategie, alles bis nach die Wahl zu ziehen, ist ein Skandal." Um dann via Aussendung noch nachzusetzen: "Voves ist nicht nur verlogen, sondern auch ein feiges Weichei!" Bei solcher Wortwahl ist wohl die nächste Klage nicht mehr fern.

ÖVP-Geschäftsführer Bernhard Rinner, der ja ebenfalls geklagt ist, hat noch keine Ladung bekommen. Gegen ihn wird offensichtlich gesondert verhandelt. "Mein Vertrauen in die Justiz ist ungebrochen", meint Rinner ironisch. "Ich bin mir sicher, dass es in meinem Fall doch noch zu einer Verhandlung vor dem Wahltermin kommen wird. Und der Landeshauptmann unter Eid aussagen muss."

Fischl im Kreuzfeuer
Szenenwechsel: Harald Fischl, prominenter Fürstenfelder, Ex-Nationalrat, hochrangiger Funktionär des BZÖ, wird aktuell medial durchgebeutelt. Sowohl "Der Standard" als auch "Die Presse" berichten von (finanziellen) Engagements im Sog der Hypo-Alpe-Adria-Bank. Es geht um eine Beteiligung des Oststeirers an einer Luxus-Marina im kroatischen Novigrad. Das ist allerdings nicht die einzige Unbill, mit der Fischl zu kämpfen hat.

Sowohl an die Staatsanwaltschaft in Graz als auch an das Finanzamt Oststeiermark sind in den letzten Tagen, zwei anonyme Anzeigen ergangen. An die Finanz wegen "Verdachtes auf Hinterziehung von Abgaben" an die Justiz wegen "Absprachen im Zuge der Privatisierung von Staatsbetrieben". Wie gesagt, beide anonym, abgesandt in Klagenfurt. Was ein Zitat von Friedrich Schiller (aus "Wilhelm Tell") geradezu herausfordert: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."

"Steiermark Inoffiziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"

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