28 Wochen Totalsperre

Der steinige Weg der Schlossgalerie Landeck

Tirol
02.05.2020 14:00
Das Hochfahren der Landesbaustellen bringt gleich erste Aufregungen mit sich: Durch die Schutzmaßnahmen hätte sich der Bau der Landecker Schlossgalerie in die Länge gezogen, mit der Verlängerung der Straßensperre könne der Plan eingehalten werden. Die WK schäumt und fühlt sich ausgeschlossen.

Sie wird die L 76 zwischen Landeck und der Fließerau vor Steinschlag schützen, die 722 Meter lange Schlossgalerie. Allerdings ist und war sie schon vor Baubeginn mehrfach Stein des Anstoßes. Das mit einem Investitionsvolumen von rund 26 Mio. Euro aktuell größte Straßenbauprojekt des Landes ist nur mit einer Totalsperre der L 76 realisierbar. Da die Umleitung durch den mautpflichtigen Landecker Tunnel führen wird, forderte der Landecker BM Wolfgang Jörg eine Mautbefreiung. Die Asfinag lehnte erst ab, lenkte dann aber doch nach einigen Gesprächen ein - der erste Aufreger!

Aus 12 werden 28 Wochen Sperre
Apropos Totalsperre: Von zwölf Wochen war die Rede, seit Dienstag ist alles anders. Vom 11. Mai bis Ende November wird die L 76 unpassierbar sein, also mehr als die doppelte Dauer. „Aufgrund der Coronabestimmungen auf der Baustelle hätte sich die Bauphase mit der bisher geplanten Sperrdauer um mindestens ein Jahr verlängert“, heißt es von Seiten der bauausführenden Strabag, „eine Straßensperre schafft ein größeres Baufeld“. Verschärfte Hygienemaßnahmen, eine räumliche Trennung der in Kleingruppen gestaffelten Baustellenmannschaft und eine zeitliche Trennung der abzuschließenden Arbeitsschritte sind die wesentlichen Schutzmaßnahmen für jede Landesbaustelle. Land Tirol, Landecks BM Wolfgang Jörg und der Fließer Dorfchef Hans Peter Bock einigten sich auf die Sperrausweitung, um auch die Kosten nicht in die Höhe zu treiben. Außerdem sei in diesem Sommer das touristische Verkehrsaufkommen wesentlich geringer als gewohnt. 

Harsche Kritik der Wirtschaftkammer
Die WK-Bezirkskammer verurteilt diese Entscheidung scharf und spricht von einer bewussten Ausgrenzung der Unternehmerschaft. „Eine solch folgenschwere Entscheidung zu treffen, ohne vorher das Gespräch mit den Vertretern der Unternehmer zu suchen, ist inakzeptabel“, stellt Bezirksobmann Michael Gitterle in einer Aussendung unmissverständlich fest. Die Anhebung der Sperre verursache für über 30 Betriebe stark steigende Kosten. Diese Kritik regt wiederum BM Jörg auf: „Seitens der Gemeinde wurde das Schreiben des Landes, in welchem die Beweggründe für die Verlängerung der Totalsperre dargelegt wurden, den Mitgliedern des Gemeinderates sowie dem Obmann der Leistungsgemeinschaft LandeckZams, Mathias Weinseisen, zur Information übermittelt. Gerade in dieser Zeit würde ich mir von der Wirtschaftskammer wünschen, dass sie gemeinsam mit ihren Mitgliedsbetrieben nach vorne schaut. Das denke ich wäre zielführend und nicht reisserische Überschriften, wie sie heute zu lesen waren“.

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